Der Nachlass von Leni Riefenstahl, bestehend aus 700 Kisten, bietet einen einzigartigen Einblick in das Leben und Werk der umstrittenen Filmemacherin und Fotografin. Die Sammlung enthält persönliche Dokumente, Fotografien, Filme und Briefe, die ihre Karriere und ihre Verbindungen zur NS-Zeit beleuchten. Diese Materialien ermöglichen eine tiefere Auseinandersetzung mit Riefenstahls Einfluss auf die Filmkunst sowie den ethischen und moralischen Fragestellungen, die sich aus ihrem Schaffen ergeben.
Andres Veiel Bücher



Black Box BRD
- 280 Seiten
- 10 Lesestunden
Für seinen Film 'Black Box BRD' hat Andres Veiel im deutschen Feuilleton ausnahmslos positive und begeisterte Kritiken bekommen. In dem Buch vertieft er seine Recherchen und liefert neue überraschende Einsichten in die jüngste deutsche Geschichte. Die RAF führt einen Krieg gegen die Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland und ermordet im November 1989 Alfred Herrhausen, den Sprecher der Deutschen Bank. Andres Veiel schreibt 'Black Box BRD' aus einer ungewöhnlichen Perspektive: Er stellt den Lebensweg eines der mächtigsten Männer Deutschlands der Geschichte von Wolfgang Grams, dem mutmaßlichen RAF-Terroristen, gegenüber. Seine Spurensuche führt ihn zurück in die Verstrickung der Deutschen in den Nationalsozialismus und die frühe Geschichte der Bundesrepublik. Beide Figuren, Alfred Herrhausen und Wolfgang Grams, stehen beispielhaft für zwei gegensätzliche Lebenswege, deren unterschiedliche Bedingungen und Ausformungen von Andres Veiel in ein neues Licht gestellt werden. Noch nie ist die Geschichte von mutmaßlichen Tätern und Opfern in diesem Kampf so eindringlich und beklemmend beschrieben worden.
Der Kick
- 292 Seiten
- 11 Lesestunden
Marinus Schöberl, 16 Jahre alt, wurde von drei Freunden gefoltert und durch einen 'Bordsteinkick' getötet. Nachbarn sahen die Misshandlungen, schwiegen jedoch über Monate. Dieser grausame Mord machte das uckermärkische Dorf Potzlow international bekannt und wurde zum Symbol für rechtsradikale Gewalt und eine verrohte Gesellschaft in den neuen Bundesländern. Der Regisseur und Psychologe Andres Veiel ließ sich nicht mit einfachen Antworten abspeisen. Er recherchierte monatelang in Potzlow, führte Interviews mit den Tätern sowie deren Angehörigen und Bekannten. Dabei entstand ein komplexes Bild von tief verwurzelten Traumata und Gewalt, die unter einer dünnen Schicht von Zivilisation in Deutschland weiterbestehen. Aussagen von Beteiligten verdeutlichen die Verzweiflung und die Kaltblütigkeit der Täter. Die Mutter des Opfers und die Mutter eines Täters äußern sich über die schockierenden Ereignisse und die emotionalen Folgen. Diese beklemmende Fallstudie behandelt entwurzelte Jugend, Rechtsradikalismus und deutsche Gewalttraditionen. Die Recherche und Analyse gehen weit über das erfolgreiche Theaterstück und den gefeierten Film hinaus und wurden in zahlreichen Theatern in Städten wie Berlin, Hamburg und München inszeniert.