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Konrad Hellmuth Gäbler

    22. September 1904 – 27. Januar 1970
    Die Raupenfliegen
    Die Nonne
    Tiere an Pappel
    Die Prozessionsspinner
    Forstschutz
    • In einer langen Reihe ziehen die Raupen der Prozessionsspinner vom Nest zum Fraßort und zurück. Bis 8 m lange Prozessionen wurden beobachtet, zum Teil sogar mehrreihig. Fabre setzte einmal eine Prozession solcher Raupen auf den Rand einer Schüssel von 1,35 m Durchmesser. In sieben Tagen machten die Raupen 335mal die Runde. Viele Beobachtungen sind in dem Heft zusammengefaßt; manches Interessante wird mitgeteilt, so auch über die Gifthaare der Raupen. 630 000 Stück schätzte man bei einer erwachsenen Raupe. Schmerzvolle Erkrankungen werden durch sie hervorgerufen, und es ist noch nicht geklärt, ob die Haare mechanisch oder chemisch wirken.

      Die Prozessionsspinner
    • Da das Holz der raschwüchsigen Pappel überaus wichtig für unsere künftige Holzversorgung ist, nimmt auch das Interesse für die an den Pappelarten und -rassen lebenden Tiere zu. An und in den verschiedensten Teilen des Baumes können Tiere oder ihre Larven leben. Ihre Artenzahl ist recht beträchtlich. Vorläufig sind erfreulicherweise bei weitem nicht alle als Schädlinge praktisch wichtig geworden, doch weiß man nie, ob sich nicht noch weitere Arten dazu entwickeln können. Diese Gefahr wird um so größer, je beträchtlicher die Anbauflächen dieser wichtigen Holzart werden. Deshalb lohnt sich eine Zusammenstellung der an Pappel lebenden Tiere. Es kommt hinzu, daß sie die aller verschiedensten, oft recht interessanten Lebensweisen zeigen.

      Tiere an Pappel
    • Die Bäume des Waldes werden durch eine große Zahl von Schädlingen bedroht, die vorwiegend zu der Klasse der Insekten gehören. Besonders gefährdet sind die Nadelbäume, da sie nicht die Möglichkeit haben, abgefressene Nadeln wieder zu ergänzen, wie dies den Laubbäumen möglich ist. Einer der gefährlichsten Schädlinge der Nadelwälder, besonders der Fichtenwälder, ist die Nonne (Lymantria monacha L.), deren Raupe schon Zehntausende von Hektar wertvollsten Waldes vernichtet hat.

      Die Nonne
    • Oft sieht man Raupen, an deren Haut weiße Eier angeheftet sind. Diese stammen von Raupenfliegen oder Tachinen, einer artenreichen Familie, deren Larven in anderen Tieren, meist Insekten, schmarotzen. Die systematische Einordnung dieser Familie ist unklar, was selbst Spezialisten vor Herausforderungen stellt. Raupenfliegen sind nicht die einzigen Innenparasiten; auch andere Fliegenfamilien zeigen solche Lebensweisen. Diese parasitische Entwicklung entstand offenbar durch einen Übergang von der Entwicklung in faulender zu lebender Körpersubstanz. So findet man Fliegenarten in toten Insektenpuppen oder -larven, wobei oft unklar bleibt, ob die Wirte lebend oder tot belegt wurden. Ein solcher Übergang ist bei Lucilia sericata und L. caesar zu beobachten. Letztere Art findet man häufig in offenen Wunden. Bei einem stark verwahrlosten Mädchen war die Kopfhaut so von Larven besiedelt, dass es zu einer Blutvergiftung kam. Auch die gemeine Fleischfliege, Sarcophaga carnaria, setzt ihre Larven in offene Wunden ab. Lucilia sericata hat sich in Schottland und Neuseeland zu einer Plage für Schafe entwickelt, indem sie Eier in die Wolle gesunder Tiere ablegt. Larven dringen in die Wunden ein, und es wird behauptet, dass sie auch durch unverletzte Haut eindringen können. Ähnliches geschieht bei Nestlingen von Vögeln, während die Larven der Azurfliege Protocalliphora azurea gezielt an Nestjungen von Singvögeln saugen. Hier konzentrieren wir un

      Die Raupenfliegen