Bis in die Gegenwart ist die 68er-Bewegung Gegenstand kontroverser gesellschaftlicher und politischer Diskussionen geblieben. Auch im Hinblick auf die Geschichte der Literatur bildet das Jahr eine interessante Zäsur: Zum einen wurde mit der Studentenrevolte die Frage nach der gesellschaftlichen Relevanz der Literatur neu gestellt. Zum anderen wurde der Versuch einer Neubestimmung des Verhältnisses von Literatur und Literaturtheorie unternommen. Nicht zuletzt wurden Werke des literarischen Kanons, die den geistigen Widerstand und die lebensweltliche Revolte des Individuums gegen die Nützlichkeitsmoral der Gesellschaft reflektierten, zu programmatischen Texten einer nonkonformistischen, kultur- und zivilisationskritischen Bewegung. Die Beiträge des Bandes erinnern an die Proteste des Jahres 1968 und fragen nach ihrer Bedeutung für die Literatur. Sie untersuchen exemplarisch das Spektrum an Einflüssen und Wechselwirkungen, Vorbildern und Nachwirkungen der 68er.
Sikander Singh Reihenfolge der Bücher






- 2019
- 2018
Literatur und Geschichte
- 270 Seiten
- 10 Lesestunden
Was ist Fakt, was ist Fiktion? In den politischen Debatten unserer Gegenwart wird diese Frage kontrovers diskutiert. Es ist aber auch eine Frage, die seit der Antike geistes- wie ideengeschichtliche Debatten bestimmt hat. Dichtung, die Geschichte zum Thema hat, und scheinbar geschichtliche Zeugnisse, die bei genauer Betrachtung eher Dichtung sind, führen zu sehr unterschiedlichen Deutungen. Die Beiträge der siebten Saarbrücker literaturwissenschaftlichen Ringvorlesung stellen deshalb Beispiele von den Evangelien und grundlegenden Reflexionen von Philosophen und Historikern in der Antike bis hin zur Literatur der Gegenwart vor.
- 2012
Das Glück ist eine Allegorie
Christian Fürchtegott Gellert und die europäische Aufklärung
Christian Fürchtegott Gellert steht exemplarisch für das Spannungsfeld von Utopie und erkenntnistheoretischen Konflikten der europäischen Moderne. Die bereits im 18. Jahrhundert einsetzende Verengung der Perspektive auf die didaktische und moralische Ausrichtung der Werke Gellerts hat dazu geführt, dass die Forschung bis heute wesentliche Aspekte seines Schaffens ausgeblendet hat. Sikander Singh löst die literarischen und philosophischen Werke und Schriften Gellerts aus den kanonisierten Urteilen ihrer Rezeptionsgeschichte und gelangt zu einer Neubestimmung der Bedeutung Gellerts für die europäische Aufklärung. Das Glück ist eine Allegorie beweist, dass Gellert nicht nur an der Schwelle zwischen zwei Epochen steht, deren Brüche und Übergänge sich in seinem Werk widerspiegeln, sondern dass diese Übergänge sogar erst von ihm selbst initiiert wurden.
- 2011
Wie kein anderer Autor der deutschen Literatur des 19. Jh. s hat Heinrich Heine mit seinen Dichtungen provoziert. Das ironische Spiel mit Traditionen, die literarische Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Moderne, die Gebrochenheit seines Selbst- und Weltbildes haben bis in die Gegenwart nichts von ihrer Aktualität und Unmittelbarkeit eingebüßt. Der Band gibt auf der Grundlage neuester Forschungsdebatten einen Überblick über Leben, Werk und Wirkungsgeschichte und stellt Heines Schaffen in den politischen, philosophischen, ästhetischen und intellektuellen Kontext seiner Zeit. Gattungen, Themen und poetologische Positionen werden eingehend analysiert und bewertet. Exemplarische Interpretationen ausgewählter Dichtungen bieten einen Überblick über die inhaltliche wie formale Vielgestaltigkeit seines Werkes. Vorgestellt werden u. a. »Die Harzreise«, »Buch der Lieder«, »Deutschland. Ein Wintermärchen« und »Romanzero«. Deutlich hervor treten so die charakteristischen Widersprüche von Heines Denken und sein Beitrag zur Genese der literarischen Moderne in Deutschland.
- 2010
Christian Fürchtegott Gellert
- 121 Seiten
- 5 Lesestunden
Er war einer der einflussreichsten Schriftsteller seiner Epoche, berühmt als Verfasser von Fabeln, Lustspielen und geistlichen Liedern, geschätzt als akademischer Lehrer, gesucht als Ratgeber und Korrespondenzpartner. Christian Fürchtegott Gellert, der das ruhige und bescheidene Leben eines Gelehrten führte, hat wie kein anderer die Entwicklung der deutschen Literatur in seiner Zeit vorangetrieben und damit zu ihrer Blüte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert beigetragen. Der Leipziger Schriftsteller hat ein Werk hinterlassen, das in seiner spannungsgeladenen Widersprüchlichkeit exemplarische Einblicke eröffnet in das Zwiespältige und Gegensätzliche der Aufklärung – ein Werk, dessen Ironie und feine Psychologie bis in die Gegenwart faszinieren. Sikander Singh zeichnet erstmals den Lebensweg dieses fast vergessenen deutschen Aufklärers nach und stellt seine dichterischen und philosophischen Schriften vor. 'Das ist der vernünftigste unter allen deutschen Gelehrten.' Friedrich II. von Preußen
- 2006
"Aber der Tod ist nicht poetischer als das Leben"
Heinrich Heines 18. Jahrhundert
Heinrich Heines Bestrebungen, sich von der klassischen und romantischen Literatur abzugrenzen, haben seine Nachwirkung geprägt. Er wurde im Kontext der Romantik, in Bezug zu Goethe sowie als Dichter des Übergangs zum Realismus und als Vorläufer der Moderne untersucht. Seine literarische Verankerung im 18. Jahrhundert hingegen wurde weniger beleuchtet. Der vorliegende Band versammelt Aufsätze von Wissenschaftlern verschiedener germanistischer Disziplinen, die Heines literarische und philosophische Beziehungen zum 18. Jahrhundert beleuchten. Die intensive Auseinandersetzung mit der deutschen Aufklärung wird unter dem Aspekt der Berliner Aufklärung neu betrachtet, und Heines radikale Aufklärung wird analysiert. Weitere Beiträge untersuchen seine Verbindungen zu deutschen und französischen Schriftstellern und Philosophen wie Johann Heinrich Voss, Georg Christoph Lichtenberg und Denis Diderot sowie den Einfluss der französischen Philosophie und Geschichte auf sein Denken und Schreiben. Zudem bietet der Band eine Analyse des späten Gedichts „Vitzliputzli“ und eine Studie über Heines Auseinandersetzung mit dem Volkslied in der Tradition Herders und Goethes.
- 2006
Hermann Hesse
- 317 Seiten
- 12 Lesestunden
Hermann Hesse ist, international gesehen, vermutlich der erfolgreichste deutschsprachige Autor überhaupt, mit Lesern und „Fans“ in aller Welt. Die Aufmerksamkeit der Literaturwissenschaft hat er dagegen nicht im gleichen Maß gefunden. Sikander Singh unternimmt deshalb hier endlich eine literaturgeschichtliche Würdigung des Gesamtwerks Hesses vor dem Hintergrund geistesgeschichtlicher Diskurse des 20. Jahrhunderts.
- 2006
Heinrich Heines Werk im Urteil seiner Zeitgenossen
Kommentar 1821 bis 1856 und Register
- 376 Seiten
- 14 Lesestunden
Der letzte Band der Reihe analysiert die Literaturkritik seit der ersten Veröffentlichung Heines 1821 bis zu seinem Tod. Als Schlüssel zur Interpretation der Quellen aus den Bänden 1-12 konzipiert, umfasst der 13. Band zusätzlich ein Personen-, Werk- und Zeitschriftenregister für die ganze Edition.
