Lynn Hill, mit einer Größe von nur 1,52 Metern, zählt seit Jahrzehnten zu den Größten im Klettersport. Ihre Erfolge umfassen zahlreiche Turniersiege und die Besteigung extrem schwieriger Naturrouten wie The Nose und The Shield am El Capitan, deren Herausforderungen oft mit einem Fußmarsch zum Südpol verglichen werden. Diese Namen lassen Insider den Atem anhalten, während unbedarfte Leser durch Fotos beeindruckt sind. Es handelt sich um lebensgefährliche Aktivitäten in extremen Felshängen, und eine Warnung ist angebracht: Wer dieses Buch liest, sollte schwindelfrei sein, da Hill oft in der sogenannten Todeszone klettert, wo ihr Leben am seidenen Faden hing. Das Werk ist mehr als ein Tagebuch ihrer Kletterkarriere; es bietet einen faszinierenden Einblick in die Kletterszene und die Denkweise von Menschen, die in der Vertikalen leben. Hill beschreibt Boulderer, Free-Solo-Kletterer und Exzentriker, die sich über die schwierigsten Wände bewegen, während sie in ihrem "bürgerlichen" Leben oft scheitern. Hill hingegen bleibt erdverbunden, was sich in ihren Texten zeigt, die von persönlichen Dialogen geprägt sind und ihre herausragende Persönlichkeit auch im Alltag widerspiegeln. In einschlägigen Kletterforen wird die Dramatik ihrer Erlebnisse in der englischen Originalausgabe noch deutlicher.
Lynn Hill Bücher
3. Januar 1961
