"Redet nicht von Schweigen..."
- 202 Seiten
- 8 Lesestunden
Einen aussagekraftigen Fundus fur Auseinandersetzungen mit dem Staat bilden nicht nur theoretische Texte, sondern auch Romane, Dramen und Filme. Sie stehen im Mittelpunkt dieses interdisziplinaren Bandes, in dem Perspektiven auf die Weimarer Republik und auf Osterreich in der Zwischenkriegszeit eroffnet werden. Der Titel "Tropen des Staates" verweist auf einen Begriff aus der Rhetorik, die hier als Methode fruchtbar gemacht wird. In welchen Bildern wird der Staat in Szene gesetzt? In welcher Form wird er metaphorisch revolutioniert? Was fur Diskurse werden aufgegriffen? Die einzelnen Beitrage gehen diesen Fragen nach und diskutieren politisch kontroversielle Denkmoglichkeiten des Staates.
Wie können Schüler: innen für Norm und Wandel von Sprache sensibilisiert werden? Welche Dimensionen sollten bei der Vermittlung von Literatur berücksichtigt werden? Welche Medienkompetenzen können im Deutschunterricht entwickelt werden? In diesem Band wird kompakt in die Grundbegriffe und Konzepte der Sprach-, Literatur- und Mediendidaktik eingeführt und diese entlang der Arbeitsbereiche des Deutschunterrichts durch Beispiele aus der Unterrichtspraxis veranschaulicht. Die Darstellung wissenschaftlicher Positionen und Forschungsergebnisse der Deutschdidaktik einerseits und gegenwärtige Modelle und methodische Zugänge für den Deutschunterricht andererseits ermöglichen somit künftigen Deutschlehrer: innen den sicheren Einstieg in den Beruf.
Geschlechterperspektiven auf Deutschland und Österreich zwischen den Weltkriegen
Die Gründungen der Weimarer Republik in Deutschland sowie der Ersten Republik in Österreich 1918 waren von kontroversen Auseinandersetzungen um Staat und Demokratie begleitet. Ihr spektakuläres Scheitern im Nationalsozialismus lenkt die Aufmerksamkeit auf die angebliche Schwäche beider Staaten. Die Beiträge dieses Bandes werfen Schlaglichter auf bis dato wenig erforschte Dimensionen der zeitgenössischen Bearbeitung von Staatlichkeit in politischer Theorie, Literatur, Film, Theater und politischer Praxis. Der Fokus der Beiträge liegt dabei auf Thematisierungen von Ordnung/Unordnung der Geschlechter, die zugleich staatliche Stabilität/Instabilität problematisieren.
Stefan Krammer befragt literarische Texte danach, was sie alles über Männer wissen und auf welche Weise sie das tun. Im Fokus stehen dabei die Diskursivität männlicher Herrschaft wie auch die Performativität männlicher Identitäten. Inwiefern sich Männlichkeiten als Fiktionen erweisen, wird in zweierlei Hinsicht thematisiert: Einerseits werden die Kategorien des Geschlechts als fiktiv betrachtet, weil sie keiner natürlichen und epistemologischen Voraussetzung gehorchen, sondern historisch gewachsen und soziokulturell geformt sind. Andererseits unterstreichen literarische Texte die Vorstellung von fiktiven Identitäten in der Konstruktion der Figuren. Welche Strategien und Verfahren angewendet werden, sodass Männlichkeit in den unterschiedlichsten Variationen glaubhaft erscheint, wird anhand literarischer Texte von Franz Grillparzer bis Christa Wolf untersucht. Der Band versammelt bereits veröffentlichte Aufsätze, die teilweise überarbeitet und neu kontextualisiert wurden. In der Zusammenschau der Texte wird deutlich, dass die Literaturwissenschaft neue und alternative Zugänge zur Männlichkeitsforschung eröffnet.
Der Band versteht sich als Beitrag zur Männerforschung, indem er ausgehend von genderrelevanten Fragestellungen auf unterschiedlichste Konstruktionen von Männlichkeit fokussiert und diese kritisch hinterfragt. Er widmet sich insbesondere literarischen Konstruktionen von Männlichkeit und untersucht unterschiedlichste Bilder von Männern in der deutschsprachigen Literatur des 19. und vor allem 20. Jahrhunderts. Die Bandbreite der dieser Lektüre unterzogenen Werke reicht dabei von Kleist, Roth und Jünger über Woolf, Musil, Mann und Fritsch bis hin zu Bernhard, Wolf und Jelinek. In den einzelnen Textanalysen – verfasst von Studierenden der Germanistik – wird mittels eines dekonstruktiven Verfahrens die Fragwürdigkeit autonomer literarischer Subjektkonstruktionen aufgezeigt und die rhetorische Verfasstheit der Sprache unter die Lupe genommen.