Das Sachsenross unterm Hakenkreuz
Reiseführer durch Hannover und Umgebung 1933-1945
Hannover setzte als Gauhauptstadt Maßstäbe für den NS-Staat. Bereits zur Machtergreifung am 30. Januar 1933 versammelten sich begeisterte Nationalsozialisten zu einem Fackelzug auf dem Welfenplatz, und im April 1933 wurde Adolf Hitler zum Ehrenbürger ernannt. Die rassische und politische Verfolgung von 'Feinden' des NS-Systems begann sofort. Forschungseinrichtungen, Justiz, Polizei und kulturelle Institutionen in der Stadt arbeiteten im Sinne der NS-Ideologie. Bedeutende öffentliche Grünanlagen entstanden während der NS-Herrschaft und erfreuen noch heute die Hannoveraner und Touristen. Bis zum Kriegsbeginn wurde das Image als 'Großstadt im Grünen' durch den Ankauf des Herrenhäuser Barockgartens, des Berggartens, den Bau des Maschsees, den Hermann-Löns-Park und die Umgestaltung der vorderen Eilenriede gefestigt. Die Schaffung von Arbeitsplätzen, der versprochene Wohnungsbau mit der Sanierung der Altstadt und der Umbau des Ballhofs zum Hitlerjugendheim gehörten zur gezielten NS-Propagandapolitik. Viele Projekte waren bereits geplant, bevor sie von den neuen Machthabern umgesetzt wurden. Dieser Reiseführer soll die NS-Spuren sichtbar und begehbar machen. In Hannover und seiner Umgebung ist die Gegenwart – fast unsichtbar und doch spürbar – mit den Abgründen der nationalsozialistischen Vergangenheit verbunden.