Ab 1999 besteht für jedes Kind in Deutschland ein Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Kommunen und freie Träger werden deshalb künftig diesem Bereich verstärkt Aufmerksamkeit widmen müssen. Nach dem Zuhause ist die Kindertagesstätte der Ort, an dem sich Kinder im Vorschulalter am längsten aufhalten. Ihre individuelle Entwicklung wird durch die räumlichen Bedingungen gefördert oder behindert. Kinder brauchen Räume, in denen sie sich sicher und geborgen fühlen, Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten finden, Kontakte zu anderen Kindern knüpfen, sich bewegen, spielen, sich ihre Umwelt aneignen und selbständig werden können. Das vorliegende Buch zeigt auf, wie die Gestaltung der Innen- und Außenräume von Kindergärten dazu beitragen kann, diese kindlichen Bedürfnisse zu erfüllen. Die Autorinnen machen psychologisch begründete Vorschläge, wie Kindertagesstätten gebaut oder umgestaltet werden können. Grundlegende pädagogische Konzepte - z. B. der Kindertagesstätte als Kommunikations- und Aktionsraum - bilden die Grundlage für praktische Planungsempfehlungen. Unverzichtbar ist die Partizipation der Eltern, Erzieher und Kinder schon im Planungsprozess. Das Buch wendet sich an alle, die am Bau, Umbau und der Einrichtungen von Kindertagesstätten beteiligt sind: Eltern, Erzieher, Architekten und Planer, Verantwortliche von Kommunen und öffentlichen Einrichtungen. Dr. Rotraut Walden ist Architekturpsychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Sozial- und Umweltpsychologie am Institut für Psychologie der Universität Koblenz. Inka Schmitz, Studium für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen, forscht zur Gestaltung von Lernumwelten und zur Wirkung von Spielräumen.
Rotraut Walden Bücher






Was Wohnqualität ist, läßt sich nicht allein anhand von Expertenurteilen oder objektiven Maßstäben bestimmen. Vielmehr ist entscheidend, wie die Betroffenen auf ihre Wohnumwelt reagieren. Aus diesem Grund ermittelte diese Studie die Designelemente und Möglichkeiten der Aneignungen, die tatsächlich eine Auswirkung auf das Wohlbefinden von Nutzern haben. Aneignungen sind dabei alle Veränderungen der Wohnumwelt durch Menschen, die sie im Hinblick auf längerfristige Pläne durchführen. Dazu wurden 11 Architekten und 105 Eigentümer zu 48 Aspekten des Lebens im neuen Heim befragt. Die Befunde geben insbesondere bei geringen finanziellen Mitteln gezielt Empfehlungen für individuelle bauliche Maßnahmen. Ein Schema zur Beurteilung von Wohnqualität wird entwickelt.
Architekturpsychologie für Kindertagesstätten
- 238 Seiten
- 9 Lesestunden
Architekturpsychologie
- 501 Seiten
- 18 Lesestunden
Menschen streben nach Kontrolle über ihre Umwelt, was sich in der Gestaltung von Architektur und der Regulierung von Stressoren zeigt. Das Konzept der Umweltkontrolle wird daher als zentrales Kriterium in drei Fallstudien zu Schule, Hochschule und Bürogebäude angewendet. Erstmals werden in einer Monographie psychologische Untersuchungen innovativer Gebäude im deutschen Sprachraum beschrieben, basierend auf der International Building Performance Evaluation. Der „Koblenzer Architekturfragebogen“ wird als Instrument zur Beurteilung von gebauten Umwelten in drei Varianten vorgestellt, wobei bis zu 21 psychologische Kriterien pro Studie berücksichtigt werden. Ein Ziel der Studien ist es, Empfehlungen zur Verbesserung von Um- und Neubauten zu formulieren. Zentrale Fragestellungen sind, ob sich die Einschätzung eines Gebäudes in der User-Needs Analysis von der zukünftigen Beurteilung unterscheidet und ob architektonische Merkmale die Performance-Kriterien beeinflussen. Die entwickelten Abbildungssätze und Schemata zur Beurteilung der Qualität von Schul- und Bürogebäuden zeigen, dass gezielte Verbesserungen in Umweltaspekten, die Umweltkontrolle ermöglichen, das Wohlbefinden und die Leistung der Nutzer positiv beeinflussen können. Zielgruppen sind öffentliche Bauträger, Psychologen, Architekten, Stadtplaner und Sozialwissenschaftler, die an der Verbesserung von Gebäuden aus psychologischer Sicht interessiert sind.
Das schlechte Abschneiden deutscher Schülerinnen und Schüler in der internationalen Schulleistungsstudie PISA unterstreicht, wie ernst die Forderungen von Architekten und Architekturpsychologen zu nehmen sind. Schulen der Zukunft muß eine „Erlebnisqualität“ innewohnen. Sie müssen als Lernorte, Begegnungsstätten und Lebensräume Atmosphäre und ein wohnliches Design erhalten.
Schools for the future
- 261 Seiten
- 10 Lesestunden
Architecture significantly impacts life and activities within the built environment, particularly in public buildings like schools that must cater to diverse user needs. This relationship between architecture and its users—students, teachers, parents, and the community—is explored through architectural psychology and emerging factors like information technology. The vision for future schools emphasizes creating inviting spaces that can adapt to evolving user requirements. Assessment criteria for schools arise from a dual approach: first, a common language for designers and educators, illustrated by patterns in school design that prioritize learner-centered environments. These environments should be safe, comfortable, accessible, flexible, and equitable while also being cost-effective. The second approach utilizes facet theory for systematic assessment of school buildings, structuring various influences and subjective indicators such as learning performance and social behavior. By examining 23 innovative schools across eleven countries on five continents, a comprehensive system is developed to evaluate school quality, applying criteria related to functional, aesthetic, social-physical, ecological, organizational, and economic aspects across the entire school complex, including the exterior, building, entrance, classrooms, specialty rooms, and corridors.