"Nachdem die Generation jener Kriegskinder mit ständigen Pauschalverurteilungen und Mahnungen auf Verschwiegenheit konfrontiert worden war, hat sie ihre damaligen Erlebnisse zurückgehalten, zumal das Grauen über jene Taten ihr zusätzlich aus Scham den Mund verschloss. Dadurch ist eine Wissenslücke für ihre Kinder und Enkel entstanden, die meines Erachtens mit Inhalt gefüllt werden muss, um diejenigen zu schützen, die ebenfalls gezwungen sind, in einer Diktatur zu leben, und deshalb von der Außenwelt verachtet werden. Die im Buch besprochenen Schicksale betreffen Schülerinnen der 'Neustädter Höheren Mädchenschule' in Dresden, wo heute noch unter dem Namen 'Romain-Rolland-Gymnasium' unterrichtet wird." I. K.
Irmgard Krupka Reihenfolge der Bücher


- 2006
- 2003
Die vielseitigen Kontakte in Künstlerkreisen und der Umgang mit den Nöten der sozial kaum abgesicherten ländlichen Bevölkerung sowie den Flüchtlingen aus dem Osten führten zu tiefgreifenden Auswirkungen zwischen seelischen Verunsicherungen und körperlichen Erkrankungen. In der Industrie traten ähnliche Probleme auf, wodurch deutlich wurde, wie Anforderungen, die der Natur des Menschen widersprechen, krankhafte, asoziale oder gar kriminelle Verhaltensweisen hervorrufen können. Zur Verdeutlichung dieser Zusammenhänge wurden zahlreiche Beispiele aus Religionen und nationalen Bräuchen analysiert. Der lebenslange Umgang mit fünf Kindern und deren vielfältigem Freundeskreis bestätigte prägnante Beobachtungen und deren Konsequenzen. Die Zusammenfassung der psychologischen Verknüpfungen im Laufe eines Lebens soll den verunsicherten Lesern bewusst machen, wie groß die Chancen sind, mit Verständnis für Mitmenschen zu einer humanen und demokratischen Lebensgestaltung beizutragen. Die gegenwärtige negative Selektion bei der Schuldübertragung auf Bezugspersonen ist egozentrisch, führt zu Ungerechtigkeiten aufgrund unüberschaubarer Missverständnisse und birgt die Gefahr, dass eine höhere Lebenserwartung mit Einsamkeit im Alter bezahlt werden muss.