Bisher wurde die völkische Bewegung vor allem aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive untersucht. Mehr oder weniger stark akzentuierte man dabei eine Nähe zum Nationalsozialismus. Arbeiten wie diese, die sich der völkischen Bewegung als eigenständiger Subkultur kulturwissenschaftlich nähern, sind noch selten. Diese Arbeit untersucht theatrale Strategien völkischer Ursprungssuche in Drama, Theater und Festkultur zwischen Wilhelminischem Kaiserreich und Weimarer Republik. Auf der Grundlage völkischer Schriften, Festbeschreibungen, Dramen und Archivalien wird diese Strategie entlang der beschworenen Ursprungsmedien ‚Natur‘, ‚Mythos‘, ‚Ritual‘, ‚Mysterium‘ und ‚Blut‘ transparent gemacht. Diese Medien werden dabei verstanden als kulturelle Konzepte, die der Rückkehr zu einem nationalen Ursprung dienen. Die Arbeit beschäftigt sich in ihrer Untersuchung dieser Strategie mit der völkischen Freilichttheaterbewegung, dem Versuch einer Remythisierung des Dramas über die Edda-Rezeption und der Idee einer religiösen Weihebühne mit eigens für sie geschriebenen Mysterienspielen. Mit einer Analyse völkischer Sonnwendfeiern entfernt sich die Arbeit aber auch vom dramatisch-theatralen Paradigma und nimmt die völkische Festkultur in den Blick. Abschließend wird nach dem literatursoziologischen und ästhetischen Ort dieser Projekte zwischen klassischer Moderne und nationalsozialistischer Propaganda gefragt.
Sven Neufert Reihenfolge der Bücher


- 2018
- 2003
1929 - Wie ein Damoklesschwert hängt eine Entscheidung über Lennep: Die fast 700 Jahre alte Kreisstadt soll nach Remscheid eingemeindet werden, ganz entgegen der Interessen der Lenneper. Lennep will seine Eigenständigkeit behalten und kämpft dafür - doch die Entscheidung fällen andere. Ein Bericht über die historischen Ereignisse, der sich wie ein Krimi liest.