"Radix totius libertatis"
- 233 Seiten
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Roger Bacon (1214/22-c. 1292) ist einer der merkwürdigsten und eigenwilligsten Denker des Mittelalters. Die Werke des berühmten Franziskaners berühren auf vielfältige Weise die Schnittpunkte von Theologie, Philosophie und den Naturwissenschaften seiner Zeit, insbesondere der Optik, Alchemie, Medizin und Technik. Seine Werke brachten ihn in Konflikt mit seinem Orden, und führten zu Hausarrest, Publikationsverbot und Verurteilung wegen „novitates suspectas“ ein. Obwohl deshalb sein Werk und fast mehr noch seine Person immer wieder ganz verschiedenartiges Interesse auf sich zogen, gibt es im Grunde keine umfassende Darstellung, sondern zumeist nur Spezialstudien. In dem vorliegenden Buch ist nicht beabsichtigt, allen inhaltlichen Aspekten und geistesgeschichtlichen Bezügen des Baconschen Werks nachzugehen, sondern seine vielfältigen Momente aus ihrer zentralen Intention heraus philosophisch zu begreifen. Das Buch versteht sich als Einführung , als Beitrag zu einer philosophischen Rezeption und Interpretation Roger Bacons auf dem Stand der Forschung, läßt aber den Autor dennoch in zahlreichen Zitaten aus seinen Schriften zu Wort kommen, die hier zum Teil erstmals ins Deutsche übersetzt wurden.
Das Thema „Selbstbewußtsein und Person im Mittelalter“ entspringt nicht dem musealen Interesse, der Gegenwart eine vergangene Gestalt des Geistes kontrastierend gegenüberzustellen, vielmehr verfolgt das Projekt eine eigene philosophische Intention. Um zu beurteilen, ob die klassischen Begriffe von Selbstbewußtsein und Person bloß zeitbedingte und deshalb vergängliche Konventionen sind oder ob ihnen vielmehr ein legitimer metaphysischer Status zukommt, genügt es nicht, nur die in den letzten Jahren durchaus lebhafte Debatte über diese Begriffe zu verfolgen, die besonders in der analytischen Philosophie des Geistes und in den Kognitionswissenschaften geführt wird. Hier wird nämlich der historische Charakter der Begriffe und ihrer Gegenstände durchweg ausgeblendet, indem vor allem die sprachlogische Gestalt der Selbstreferenz untersucht oder das Phänomen auf Gegebenheiten der Informatik und der Neurologie reduziert wird. Sowohl die erkenntnistheoretische wie die ethische und politische Bedeutung der Begriffe Selbstbewußtsein und Person haben jedoch in Wahrheit eine lange Geschichte, die weit hinter die Epoche der bürgerlichen Emanzipation zurückreicht. In den Beiträgen dieses Bandes wird facettenreich gezeigt, daß das Mittelalter nicht nur die Begriffe äußerlich geprägt, sondern in spezifischen historischen Konstellationen die wesentliche Struktur des reflexiven Bewußtseins und die Dignität der Person als individueller Substanz geradezu entdeckt hat.
This scholarly work explores various historical manifestations of violence and its implications in medieval thought and society. It begins with an examination of the nature of sovereign power in the context of Friedrich II's philosophy, followed by an analysis of social discipline through learned rights in the Middle Ages. The text delves into the philosophical interpretations of violence in the 13th century, including Albertus Magnus's theories and the influence of Aristotle's "Politica" on political authority. It addresses the legal implications of medieval understandings of violence and examines the unique case of the Italian city-state of Siena. Further discussions include the psychology of witch-hunters, the exercise of ecclesiastical authority in the 13th and early 14th centuries, and the perspectives of Thomas Aquinas on violence and power. The work also considers the nuances of unfreedom, the representation of violence in medieval literature and chronicles, and the legitimization and delegitimization of violent acts in late medieval German chronicles. It concludes with reflections on political action in narratives like "König Rother," the philosophical texts of the late Middle Ages, and the antinomic definitions of papal power by Aegidius Romanus. The collection also includes insights into the legitimization of authority in Dante Alighieri's work and the political theories of Wilhelm von Ockham, alongside discussions
Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) ist ein Klassiker der Philosophie, der Pädagogik, der Literatur und vor allem der politischen Theorie. Auf letztere legt Günther Mensching einen Schwerpunkt seiner Einführung: Welche Grundlagen kann eine gerechte und vernünftige Gesellschaft haben, die nicht auf Gewalt und List, sondern auf der Freiheit aller ihrer Mitglieder beruht und sie zugleich sichert? Und wie kommt ein kollektiver Wille zustande, der verbindlich ist und doch der Freiheit des Einzelnen nicht widerspricht?
Der Ursprung des modernen Denkens im Mittelalter