Die Erstveröffentlichung 1962 fand in einer Zeit statt, in der die bürgerliche Öffentlichkeit als emanzipatorisches Potenzial thematisiert wurde. Habermas begründete die Neuauflage 1990 damit, dass die „nachholende Revolution“ in Osteuropa dem Text neue Aktualität verlieh. In dieser Phase wurde das Werk auch ins Englische übersetzt und fand Beachtung in der amerikanischen sozialwissenschaftlichen Diskussion. Heute hat der „zivilgesellschaftliche Aufbruch“ von 1989 durch neoliberale Globalisierung, Renationalisierung, Populismus und Krisen der demokratischen Willensbildung an Bedeutung verloren. Diese Entwicklungen berühren zentrale Themen des Strukturwandels der Öffentlichkeit: Wie steht es um die demokratische Öffentlichkeit und den öffentlichen Raum angesichts neuer ökonomischer Transformationen und Transnationalisierungsprozesse? Welche Auswirkungen hat die zunehmende Medialisierung von Politik und die Amerikanisierung von Wahlkämpfen auf das Verständnis von Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft als Korrektive staatlicher Politik? Die Autoren dieses Bandes untersuchen diese Fragen und beziehen sich dabei auf den „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ von Jürgen Habermas als Ausgangs- und Referenzpunkt.
Lennart Laberenz Bücher



Vom Kaiser zum Führer - Deutschsprachige Nationalismusdiskurse in Buenos Aires 1918-1933
- 160 Seiten
- 6 Lesestunden
Die Arbeit untersucht den Aufstieg des Nationalsozialismus bis zum Machtantritt am 30. Januar 1933 und beleuchtet die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren, die zu dieser Entwicklung führten. Sie analysiert die gesellschaftlichen Strömungen und die Rolle von Schlüsselakteuren in der Weimarer Republik. Durch eine detaillierte Betrachtung der historischen Kontexte wird ein tieferes Verständnis für die Mechanismen des politischen Wandels in Deutschland während dieser Zeit vermittelt. Die Forschung basiert auf umfangreichen Quellen und bietet neue Perspektiven auf die Ereignisse, die zur Etablierung des NS-Regimes führten.
Zivilcourage und Widerstand im Nationalsozialismus
Anmerkungen zu einer soziohistorischen Vorbedingung des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus
Im Fokus der Studienarbeit steht die Dimension der Zivilcourage als Handlungsmuster, das weniger historisch, sondern interdisziplinär analysiert wird. Zivilcourage wird als ethisch fundierte Handlung betrachtet, die in einem sozialen Kontext verankert ist. Die Untersuchung beleuchtet, wie individuelle Handlungen durch gesellschaftliche Sozialisationsprozesse beeinflusst werden und wie sie mit moralischen Imperativen verknüpft sind. Zudem wird die Rolle des subjektiven Gewissens hervorgehoben, das individuelle Handlungsanleitungen prägt und sich von kollektiven Normen abheben kann.