Christoph Held Bücher






Was ist "gute" Demenzpflege?
Verändertes Selbsterleben bei Demenz - ein Praxishandbuch für Pflegende
- 160 Seiten
- 6 Lesestunden
Das Buch betrachtet Demenz als eine Störung des Selbsterlebens, bei der das Gehirn seine integrative Funktion verliert. Dies führt zu wechselhaften Verhaltensweisen der Betroffenen, die von Angehörigen und Pflegekräften oft als zerrissen wahrgenommen werden. Die Wahrnehmung und Beurteilung der eigenen Befindlichkeit können beeinträchtigt werden, was den Lebensfilm der Betroffenen brüchig erscheinen lässt. Häufig sind diese Veränderungen mit herausfordernden Verhaltensweisen wie Angst, Unruhe und Gereiztheit verbunden, während Lügen und Täuschungen das Erleben weiter verstärken.
Bewohner
Aufzeichnungen
Das Nichterkennenkönnen des eigenen Zustands gehört zum Erscheinungsbild der Alzheimerkrankheit. Angehörige und Freunde nehmen oft veränderte Gewohnheiten wahr, vermögen diese jedoch nicht zu deuten. Christoph Held hat über viele Jahre in Alters- und Pflegeheimen solche Veränderungen beobachtet. In seinen Aufzeichnungen erzählt er einfühlsam von Bewohnern, die es so nicht gegeben hat, deren leidvolle Geschichten aber alles andere als erfunden sind.
Menschen mit Demenz erleben ihren Zustand oft als wechselhaft, in dem kognitive Höchstleistungen neben Fehlleistungen bestehen. Neue Wahrnehmungen und Herausforderungen können nicht mit bestehenden Erfahrungen verknüpft werden, und Wünsche, Gedanken sowie exekutive Funktionen sind nicht mehr miteinander verbunden. Dies führt zu einem Gefühl des "Filmrisses", bei dem Betroffene den Überblick verlieren und sich nicht mehr selbst kontrollieren können. Zudem besteht eine existentielle Abhängigkeit von Pflegenden oder der Umgebung. Dieses Erleben, bei dem die integrative Funktion des Gehirns verloren geht, wird als dissoziatives Selbsterleben bezeichnet. Bei Menschen mit Demenz wird vermutet, dass Nervenbahnen in mittleren Regionen der Hirnrinde durch pathologische Prozesse unterbrochen sind. Basierend auf diesem Verständnis entwickelt Dr. Christoph Held, Zürcher Stadtarzt, in Zusammenarbeit mit Pflegenden einen Ansatz, um Menschen mit Demenz bei alltäglichen Aktivitäten besser zu verstehen und zu unterstützen. Typische Situationen und Verhaltensweisen werden dialogisch im Kontext dargestellt, diskutiert und reflektiert, um gemeinsam individuelle Lösungen für die Betroffenen zu finden.
Wird heute ein guter Tag sein?
Erzählungen
Geb.1951, Medizinstudium in Zürich. Arbeitet als geriatrischer Heimarzt beim Stadtärztlichen Dienst Zürich. Dozent an Fachhochschulen; nationale und internationale Expertentätigkeit. Schweizerischer Alzheimerpreis 2006 (zusammen mit Doris Ermini).
Das demenzgerechte Heim
- 196 Seiten
- 7 Lesestunden
Noch immer wird Demenz als wichtigste Ursache der Pflege- und Betreuungsbedürftigkeit in der Altersarbeit, vor allem bei der Planung und im Betrieb von Altersinstitutionen, verdrängt oder wenigstens verschwiegen. Das Buch ist eine ideale Synthese von wissenschaftliceh Erkenntnissen, praktischer Erfahrung und Anleitung zur Betreuung von Demenzkranken. [Rezension In: Nova 2004, Nr. 1, S. 23]