5500 Jahre alte Megalithgräber prägen die Landschaft in Norddeutschland und Südskandinavien. Seit Bestehen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) ist die Erforschung dieser Landmarken Bestandteil des wissenschaftlichen Arbeitens der Universität. Der Nachbau des Megalithgrabes Wangels LA 69 auf dem Gelände der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel erweckt einen Zeitraum zum Leben, der so weit weg erscheint aber doch so nahe ist: die Jungsteinzeit. Die Basis für vieles, was in unserer heutigen Gesellschaft wichtig ist, wurde in der sogenannten „Neolithischen Revolution“ angelegt, die mit der „Industriellen Revolution“ in ihren Auswirkungen gleichgestellt wird. Am 14. Mai 2015 wurde ein solches Großsteingrab vor dem Audimax archäologisch-experimentell aufgebaut. Als Symbol der Verbindung von Theorie und Praxis an der Universität errichteten Lehrende, Lernende und die interessierte Öffentlichkeit mit jungsteinzeitlicher Technik das von der CAU ausgegrabene Ganggrab Wangels LA 69 erneut. In diesem Heft finden Sie Informationen dazu, in welcher Gesellschaft und Umwelt die damaligen Menschen lebten. Es informiert damit über Forschungsergebnisse der Graduiertenschule „Human Development in Landscapes“ und des Instituts für Ur- und Frühgeschichte im Rahmen der Johanna-Mestorf-Akademie.
Walter Dörfler Bücher




Hatschi ...! Pollen!
Blütenstaub in Medizin und Archäologie
Begleitheft zur Ausstellung „Hatschi...! Pollen! Blütenstaub in Medizin und Archäologie“. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Kiel und dem Museum für Dithmarscher Vorgeschichte in Heide.
Manipulated landscapes
- 56 Seiten
- 2 Lesestunden
Landscapes are our habitats which constantly change. Humans have contributed to these changes by increasingly manipulating landscapes across time and, in particular, during the last 10.000 years. Humans use resources and adjust nature to their own needs. The development of previous as well as present human societies is therefore inseparably linked to changes in landscapes. In turn, these changes have decisively influenced our thoughts, behavior and actions. Viewing and deciphering the traces of humans in landscapes from different points of view opens new perspectives in order to better comprehend the dynamic and interactive processes between humans and the environment. This understanding is vital for the further development of our present society and environmental awareness.
Wie lebten die Menschen im dritten vorchristlichen Jahrtausend in Mitteleuropa und in Südskandinavien? Welche Haustiere züchteten sie? Welche Nutzungspflanzen bauten sie an? Welche Tiere jagten sie? Wie war das Klima damals? Welchen Einfluss hatte die Wirtschaftsweise auf Landschaft und Umwelt? Für viele prähistorische Perioden können Archäologen gemeinsam mit Archäobotanikern und Archäozoologen die Umweltverhältnisse, die Wirtschaftsweise und das Siedlungsverhalten rekonstruieren. Für die Jahrhunderte von 2800-2200 v. Chr. war dies bisher nicht umfassend möglich: Zum einen konzentrierte sich die Archäologie auf die Erforschung der Gräber, zum anderen hinterlassen die Siedlungen dieser Periode nur wenige Spuren. In diesem Zeitraum werden erste paneuropäische Phänomene erkennbar, zu deren Erforschung der siedlungs- und landschaftsarchäologische Quellenbestand zusammengetragen und bewertet werden muss. Die 22 Beiträge der internationalen Tagung des Kieler Instituts für Ur- und Frühgeschichte dokumentieren ein neues Bild der Siedlungsweise im dritten vorchristlichen Jahrtausend von Südskandinavien und der Jütischen Halbinsel über die nordmitteleuropäische Tiefebene sowie die Gebirgszone bis zum Voralpengebiet und zeigen die weiteren Forschungsperspektiven auf.