Helmut Rizy Bücher






Kann Lesen zur Sucht werden wie Alkohol oder Opium? Mit Suchtprävention, Entziehungskur? Wenn es so wäre, müsste doch auf Bucheinbände ein Warnhinweis gedruckt werden: Lesen kann Ihre Gesundheit gefährden oder Ihr soziales Verhalten beeinträchtigen! Wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an Ihren Arzt oder Buchhändler. Zumindest in den USA müssten Bücher nach mehreren spektakulären Prozessen gegen Verlage längst durch entsprechende Warnhinweise gekennzeichnet sein.
Ahasver kehrt zurück
- 269 Seiten
- 10 Lesestunden
Ein Israeli, dessen Eltern einst rechtzeitig vor der Okkupation Österreichs durch Nazi-Deutschland aus Wien geflüchtet sind, kommt in die ›Stadt seiner Väter‹. Hier wird er einerseits mit einer Vergangenheit konfrontiert, die in seinem bisherigen Leben kaum eine Rolle gespielt hat, aber auch mit der Fremdsicht auf den Nahostkonflikt. Diesem, wie auch der zunehmenden Radikalisierung der israelischen Gesellschaft ohne Bereitschaft zu einer dauerhaften Lösung wollte er mit seiner Reise nach Wien entkommen, wobei ihm anfangs noch unklar ist, ob er lediglich einer Auszeit bedarf oder der Aufenthalt zur letzten Station seiner Lebensreise würde. Eine späte Liebe scheint ihm die Entscheidung zu erleichtern.
Hasenjagd im Mühlviertel
Roman einer Gegend
Die Neuauflage der „Hasenjagd im Mühlviertel“ macht ein wichtiges Kapitel österreichischer Zeitgeschichte wieder sichtbar und lesbar. Im Februar 1945 bracher 500 vorwiegend sowjetische Soldaten, vor allem Offiziere, aus dem Todesblock des Konzentrationslagers Mauthausen im oberösterreichischen Mühlviertel aus. Sie waren sich sicher, daß ein verbleiben in den Todeszellen ohnehin ihr sicheres Ende bedeutet hätte. Nach dem Ausbruch wurde die gesamte Bevölkerung aufgerufen, sich gemeinsam mit der SS an der „Hasenjagd“ zu beteilgen. Das Buch zeigt unterschiedliche Menschen aus den verschiedensten Schichten und ihre Motivationen sich an dieser Jagd anzuschließen oder sich ihr zu verweigern. Das eine derartige Verweigerung möglich war, wird in diesem Buch ebenso beschrieben, wie die Angst diese auch durchzuführen. Das Buch ist nicht nur zeithistorisches Dokument, sondern es will auch Mut machen, heute, unter demokratischen Bedingungen, nicht wegzusehen, sondern sich der Unmenschlichkeit zu widersetzen, nicht mitzumachen, wenn wieder mal die „Jagd“ auf eine Bevölkerungsgruppe eröffnet wird.
''Schubumkehr' hieß das Thema, zu dem die Autorinnen und Autoren auf vielfältigste Weise Texte erarbeiteten. Nicht nur die Tatsache, dass die FPÖ zur Regierungspartei gemacht worden war, auch der fortgesetzte konservative Angriff auf soziale und gesellschaftliche Errungenschaften in diesem Land hat einem bestimmten Verständnis des Themas in der Zeit der Vorbereitung für das 'Linke Wort' mehr und mehr an Aktualität verliehen. (H. Rizy) Im Gedenken an Arthur West (24.8.1922 - 16.8.2000) wählten die AutorInnen aus dessen Werk jeweils ihre Lieblingsgedichte aus und stellten sie ihren Lesungen voran.
Diese Anthologie versammelt alle Beiträge, die im Rahmen der AutorInnenlesung „Linkes Wort am Volksstimmefest“ im Jahr 1999 vorgestellt wurden.
