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Alexander Fidora

    Politische Philosophie und Rechtstheorie des Mittelalters und der Neuzeit (PPR). Abteilung II: Untersuchungen
    Politischer Aristotelismus und Religion in Mittelalter und früher Neuzeit
    Albertus Magnus und der Talmud
    Vom Einen zum Vielen
    Die Wissenschaftstheorie des Dominicus Gundissalinus
    De divinatione. Über die Weissagung
    • Die Wissenschaftstheorie des Dominicus Gundissalinus

      Voraussetzungen und Konsequenzen des zweiten Anfangs der aristotelischen Philosophie im 12. Jahrhundert

      Das vorliegende Buch präsentiert mit der Untersuchung der komplexen historischen und systematischen Voraussetzungen und Konsequenzen des zweiten Anfangs der aristotelischen Philosophie die mittelalterlichen Grundlagen der europäischen Wissenskultur. In der ersten umfassenden Monographie zu Dominicus Gundissalinus (ca. 1110-1190) stellt Alexander Fidora einen herausragenden Vertreter der intellektuellen Revolution des 12. Jahrhunderts mit seinem Beitrag zum zweiten Anfang der aristotelischen Philosophie vor. Der Philosoph und Übersetzer Gundissalinus kann als einer jener frühen Rezipienten der aristotelischen Wissens- und Wissenschaftstheorie gelten, durch deren Rezeption und Interpretation der Stagirite die Physiognomie der abendländischen Wissenskultur nachhaltig bis in die Gegenwart hinein prägen sollte. Dabei verbindet der spanische Gelehrte, der im Spannungsfeld der drei großen abrahamitischen Religionen und ihrer kulturellen Überlieferungen in Toledo wirkte, in origineller Weise Motive des lateinisch-christlichen Denkens mit Elementen der arabisch-jüdischen falsafa und des durch sie der lateinischen Welt erstmals vollständig zugänglichen Corpus aristotelicum zu einem eigenständigen wissens- und wissenschaftstheoretischen Gesamtentwurf, der auch für die zeitgenössischen Diskussionen, etwa zum Status der Metaphysik, nichts an Bedeutung verloren hat.

      Die Wissenschaftstheorie des Dominicus Gundissalinus
    • Die Entwicklungen im Denken des 13. Jahrhunderts, die u. a. durch die breite Aristoteles-Rezeption und die Leistungen so herausragender Gestalten wie Thomas von Aquin gekennzeichnet sind, gelten als wesentliches Moment für die disziplinäre Ausdifferenzierung von Philosophie bzw. Metaphysik einerseits und Theologie andererseits. Dabei wird jedoch oft übersehen, dass der begrifflichen und institutionellen Ausdifferenzierung im Rahmen der neu gegründeten Universitäten bereits im 12. Jahrhundert entscheidende theoretische Anstrengungen vorausgehen. Dieser Band verfolgt diesen neuen Aufbruch am Leitfaden ausgewählter Texte zum Verhältnis von Einheit und Vielheit, die sich von der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts bis zu dessen Ende erstrecken. In einer Einleitung wird zu Beginn des Bandes die platonisch-neoplatonische Vorgeschichte der Einheits/Vielheits-Thematik rekonstruiert, um dann auf dieser Grundlage die einzelnen Autoren bzw. Texte einzuführen und ihre Stellung im 12. Jahrhundert zu erläutern. Abschließend wird eine Gesamtbewertung der spezifischen metaphysischen Perspektive des 12. Jahrhunderts und deren systematischer Bedeutung gegeben. Im Anschluss an die Texte, die in lateinischer und deutscher Fassung präsentiert werden, findet sich am Ende des Bandes eine detaillierte Kommentierung der einzelnen Beiträge sowie eine Auswahlbibliographie. Der Band enthält folgende Texte: Thierry von Chartres: Vom Sechstagewerk (De sex dierum operibus) (Auszug) - Isaak von Stella: Zweiundzwanzigste Predigt (Sermo Vigesimus secundus) - Achard von Sankt Viktor: Über die Einheit Gottes und die Vielheit der Geschöpfe (De unitate Dei et pluralitate creaturarum) (Auszug) - Anonymus: Buch der Ursachen (Liber de causis) (Auszug) - Dominicus Gundisalvus: Von der Einheit und vom Einen (De unitate et uno) - Anonymus: Buch der vierundzwanzig Philosophen (Liber viginti quattuor philosophorum) (Auszug) - Alain von Lille: Die Regeln des himmlischen Rechts (Regulae caelestis iuris) (Auszug)

      Vom Einen zum Vielen
    • Der Talmud, der gemeinsam mit der Tora die Grundlage des jüdischen Lebens bildet, war im christlichen Europa lange Zeit unbekannt. Erst im 13. Jahrhundert rückte er in den Mittelpunkt der anti-jüdischen Polemik: 1240 in Paris verboten, 1242 ebendort öffentlich verbrannt, 1245 in weiten Auszügen ins Lateinische übersetzt, wurde der Talmud schließlich im Jahr 1248 erneut und endgültig verurteilt. Diese zweite Verurteilung trägt unter anderem die Unterschrift des Albertus Magnus. Die vorliegende Studie untersucht die Rezeption des Babylonischen Talmud in Alberts Œuvre, in dem der Tamud in verschiedenen Zusammenhängen und Schaffensphasen - meist kritisch, doch zum Teil auch affirmativ - erwähnt wird. Dank dieser Bezugnahmen, die zwischen Zensur und intellektueller Offenheit schwanken, stellt Albert der Große eine bemerkenswerte Ausnahme unter den Schultheologen seiner Zeit dar, die die rabbinische Tradition weitgehend ignorieren

      Albertus Magnus und der Talmud
    • Im Zentrum dieses Bandes steht die Untersuchung des Wechselspiels und der Eigenlogik von Politik, Religion und Philosophie im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Untersucht wird die Differenzierung religiöser und politischer Diskurse im Medium der aristotelischen Philosophietradition. Den Leitgedanken bildet dabei die Frage nach der Art und Weise, in der verschiedene Autoren jener Epoche – teils affirmativ, teils polemisch – auf Aristoteles und seine Philosophie Bezug nahmen und so zur Herausbildung einer bestimmten Form von Politischem Aristotelismus beitrugen, der religiöse und philosophische Argumentationen in ihren Geltungsansprüchen kritisch gegeneinander abhebt. Die diachrone Perspektive und die Gleichzeitigkeit von historischer und philosophischer Betrachtungsweise der Studien dieses Buchs fördern nicht nur bedeutende Ergebnisse im Hinblick auf die jeweils untersuchten Autoren und Problemzusammenhänge zutage, sondern erproben anhand des Politischen Aristotelismus zugleich ein Deutungsmuster für das Verhältnis von Wissenskultur und gesellschaftlichem Wandel überhaupt.

      Politischer Aristotelismus und Religion in Mittelalter und früher Neuzeit
    • Die Reihe präsentiert zentrale Quellentexte der politischen Theorie des Mittelalters und der Neuzeit in der Originalsprache mit modernen Übersetzungen. Die mehrsprachigen Textausgaben dokumentieren wichtige Aspekte der Formation der politischen Kultur Europas. Zusammen mit den Untersuchungen zur Geschichte der politischen Philosophie und Rechtstheorie tragen sie dazu bei, wichtige Einsichten in die geistigen Grundlagen der modernen Politik und ihrer Institutionen zu erschließen, deren Herausbildung sich einer höchst spannungsreichen intellektuellen und politischen Geschichte verdankt.

      Politische Philosophie und Rechtstheorie des Mittelalters und der Neuzeit (PPR). Abteilung II: Untersuchungen