Die Jugend in der DDR gab es nicht. Es gab viele unterschiedliche Erfahrungen von Jungsein. Junge Menschen werden in eine Gesellschaft hineingeboren, die sie nicht selbst gestaltet haben und müssen dann ihren Weg gehen. So war das auch in der DDR. Dabei fanden Jugendliche ganz unterschiedliche Antworten auf die Herausforderungen des Lebens. Die SED wollte sie mit ihrer Politik für die Sache des Sozialismus gewinnen. Wie die Jugendlichen darauf reagierten, das stellt das Besondere des Jungseins in der DDR dar und wird in diesem Buch vorgestellt.
Peter Wurschi Bücher



Im Zentrum dieser Studie steht die Entwicklung jugendlicher Subkulturen im Bezirk Suhl in der Zeit von 1952 bis 1989. Besonderes Augenmerk erhält die Frage, inwieweit sich nonkonformes Gedankengut und subkulturelles Verhalten in einem Staat bilden und entfalten konnten, dem ein ideologisch geschlossenes und egalitäres Menschenbild zugrunde lag. Im Anschluss wird die Genese individualistischer Jugendkulturen in Südthüringen nachgezeichnet. Geprägt von den Erfahrungen ihrer jeweiligen Generation, gerieten die Jugendlichen durch die Betonung ihrer Individualität in Konflikt mit dem SED-Staat und wirkten so auch auf den gesellschaftlichen Mainstream ein. Die exemplarische Studie über den Bezirk Suhl leistet damit erstmals einen detaillierten Blick auf die Entwicklung des nonkonformen Verhaltens von Jugendlichen außerhalb der Zentren der DDR.