Dass weltoffene Muslime, wie Nicht-Muslime, Israel gegenüber Vorbehalte haben, ist als Ergebnis der langen muslimisch-jüdischen Konfrontation(en) nicht verwunderlich. Erfreulich ist es, wenn sich Menschen schließlich doch dazu durchringen, eigene Vorurteile durch eigene Anschauung und eigenes Denken zu überprüfen – und gegebenenfalls abzubauen. Mohammed Khallouk ist so ein Moslem, so ein Mensch. Er ist ein Mensch – und entdeckt auf diese Weise, dass Juden und Israelis Menschen wie du und ich sind. Michael Wolffsohn
Mohammed Khallouk Reihenfolge der Bücher




- 2015
- 2013
In Deutschland angekommen
- 153 Seiten
- 6 Lesestunden
Obwohl sich die deutsche, christlich geprägte Kultur in einem völlig anderen Bild präsentiert als die Berichte aus der Literatur und seine eigene Vorstellungskraft es vermittelt hatten, entdeckt er – je länger er dort lebt – eine Liebe und Verbundenheit zu diesem Land und seinen Bewohnern. In Marburg mit seinem multikulturellen, studentischen Flair fand er schon bald sogar so etwas wie Heimatgefühl und patriotische Identität, obgleich ihm so manches in und um Marburg bis zum heutigen Tage fremd geblieben ist. In 76 kurzweiligen, teils amüsanten, teils dramatischen Fragmenten stellt Khallouk das Leben und die Gesellschaft in Marburg aus der Perspektive eines Immigranten aus dem arabisch-islamischen Kulturkreis dar, und ermöglicht uns dadurch eine Reflektion unserer deutschen Geschichte und Gegenwart sowie unseres vertrauten Alltags, wie sie ein hierzulande Aufgewachsener, in die deutsche Kultur Hineingeborener kaum erwecken kann. Zugleich lässt der Autor erkennen, dass trotz der zweifellos vorhandenen kulturell-religiösen Divergenzen zwischen Abend- und Morgenland in unseren menschlichen Bedürfnissen und Sehnsüchten die Gemeinsamkeiten überwiegen.
- 2008
Islamischer Fundamentalismus vor den Toren Europas
- 345 Seiten
- 13 Lesestunden
Aufgedeckt wird die Bedeutung und Dimension des Islamismus wie des islamischen Fundamentalismus in Marokko, aber auch damit einhergehend der allgemeine Stellenwert der Religion im marokkanischen Gesellschaftssystem. Zum einen galt es herauszufinden, ob ein in Marokko anzutreffender Islamismus den gewöhnlichen Zuschreibungen und Assoziationen westlicher sozialwissenschaftlicher Diskurse gerecht wird. Zum anderen wird das bestehende Verhältnis zwischen Islam und staatlicher Ordnung auf seine Kompatibilität mit den Anforderungen der Moderne hin reflektiert. Der Einfluss islamistischer Tendenzen auf die marokkanische Zukunftsentwicklung, aber auch auf das Verhältnis des Landes zur vom Westen ausgehenden Moderne verlangte einer realistischen Einschätzung. Sie bildete das Fundament für eine Strategie, den erkennbaren Gefahren auf politischem Wege angemessen zu begegnen. Ein Konzept erschien erforderlich, Strukturen und Mechanismen, die zur Vergangenheitsverhaftung und gesellschaftlichen Stagnation beitragen, zu überwinden und zu einem Religionsverständnis zu gelangen, über das Marokko wie in historischer Zeit in der Lage sein wird, seine Entwicklung eigenständig zu steuern.