A. Doris Baumgartner Bücher





Die Geschichte der Erwerbsarbeit von Frauen ist wesentlich vielfältiger, als sie mit Blick auf die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erscheint. Allen Frauen ist aber gemeinsam, dass sich Gewissheiten aus dem jungen Erwachsenenalter nie über den gesamten Lebenslauf hielten. Jede Generation richtete sich je nach Lebensphase neu an den jeweiligen Verhältnissen auf dem Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft aus. In diesem Buch werden über die strukturellen Bedingungen hinaus Einstellungen und Werte sowie institutionelle Regelungen und Leitbilder untersucht. Sie tragen wesentlich dazu bei, das Erwerbsverhalten der Frauen durch das ganze 20. Jahrhundert hindurch bis in die Gegenwart hinein zu erklären und die Position der Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu beschreiben. Surveys, diverses Quellenmaterial sowie Bilder – thematisch auf die weibliche Erwerbsarbeit fokussiert – werden quantitativ und qualitativ ausgewertet und miteinander verknüpft. Mittels Differenzierung auf drei Ebenen soll räumliche und historische Tiefenschärfe erreicht werden. Es zeigt sich, dass in der Schweiz der kulturelle Wandel die Frauenerwerbsverläufe wesentlich stärker beeinflusst hat als der gesellschaftliche Strukturwandel. Der Wandel individueller Einstellungen und Werte zu Beruf und Familie verweist auf die wachsenden Erwartungen an den Arbeitsplatz und an die Arbeit selbst. Dagegen zeichnen sich Leitbilder durch eine beachtliche Trägheit aus.
Ohne Solidarität, Vergemeinschaftung und Sozialintegration ist der Wohlfahrtsstaat nicht überlebensfähig. Trotzdem bleiben die drei Elemente als grundlegende Konzepte der Sozialstaatsdebatte meist unterbeleuchtet. Expertinnen und Experten aus Sozial- und Politikwissenschaften untersuchen die sozialintegrative Dimension der Wohlfahrtsstaatlichkeit. Aus der Perspektive der Vergemeinschaftung behandeln sie die aktuelle wohlfahrtsstaatliche Theoriedebatte, analysieren Formen von Solidarität und setzen sich mit den spezifischen Problemlagen des modernen Wohlfahrtsstaates auseinander. Angesichts der Krisenhaftigkeit des Kernbereichs Arbeit interessiert insbesondere sein Reformvermögen. Präsentiert werden empirisch orientierte Beiträge zu Familie, Nachbarschaft und Solidarverbänden sowie theoretisch ausgerichtete Beiträge zu aktuellen Problemlagen wie der Arbeit 4.0. Ferner werden Lösungsansätze in Form von „realutopischen“ Perspektiven und Optionen diskutiert.