Die Fotos und Berichte von Guantánamo und Abu Ghraib zeigen kein Fehlverhalten einzelner Soldaten, sondern sind Belege für standardisierte, wissenschaftlich entwickelte Folterpraktiken der USA. Alfred McCoy, Geschichtsprofessor an der Universität Madison, Wisconsin, argumentiert, dass Folter seit vielen Jahrzehnten Teil der staatlichen Politik der USA ist, insbesondere durch die CIA und US-Streitkräfte. Die Methoden, die auf über 50 Jahren Folterforschung basieren, wurden mit einem Aufwand von über 13 Milliarden Dollar entwickelt und perfektioniert. Nach Experimenten mit Drogen und Elektroschocks entstand die moderne „berührungslose“ Folter, die als eine Revolution im Bereich der grausamen Wissenschaft gilt. Diese Praktiken sind in mehreren Folterhandbüchern dokumentiert, darunter ein 1.000 Seiten umfassendes Werk. Jüngste Enthüllungen führten zu öffentlichem Entsetzen, jedoch nicht zu einem Ende der Folter, sondern zu deren Outsourcing an befreundete Dienste im Ausland. McCoy beschreibt einen „globalen Gulag“ von geheimen CIA-Gefängnissen, die seit Beginn des Krieges gegen den Terror betrieben werden. Sein Buch dokumentiert ein halbes Jahrhundert systematischer Folter, die so routinemäßig angewendet wird, dass den Folterern oft nicht bewusst ist, dass sie foltern.
Alfred W. McCoy Reihenfolge der Bücher
Alfred W. McCoy widmet sich seit einem Vierteljahrhundert dem Schreiben über die Politik und Geschichte des Opiumhandels. Seine Arbeit taucht tief in die dunklen Winkel des globalen Drogenhandels und seine Verbindungen zu politischen Machtstrukturen ein. Durch seine Forschung deckt McCoy auf, wie Narkotika in internationale Beziehungen verflochten sind und wie sie die Vergangenheit und Gegenwart vieler Weltregionen beeinflussen. Seine Analysen sind entscheidend für das Verständnis der komplexen Dynamik dieses globalen Problems.






- 2005
- 2003
Die CIA und das Heroin
Weltpolitik durch Drogenhandel
Das Buch, das die Komplizenschaft von CIA und US-Regierung im globalen Drogenhandel nachweist Es gab mal einen Krieg, der hieß Prohibition. Alkohol war jetzt offiziell verboten, und erst dadurch wurde die Mafia in Amerika groß. Es war ein Riesengeschäft, und es war illegal. Der Krieg gegen die Drogen, den die USA trotz dieses so kläglich gescheiterten Experiments bis heute auf der ganzen Welt unbeirrt fortführen, hat seither nicht nur ähnliche, sondern noch viel schlimmere Folgen. In seinem Klassiker über die Verstrickung von CIA und Politik in den internationalen Drogenhandel erzählt Alfred W. McCoy – der für seine Recherchen zahllose Militärs, Politiker und Geheimdienstler befragte und selbst Drogenbaronen Auge in Auge gegenüberstand – meisterhaft, wie es dazu kommen konnte, dass Drogen von einer Privatsache zu einem gigantischen Geschäft wurden, mit tüchtiger Beihilfe von Politikern und Geheimdiensten. Von den Opiumkriegen in China über Vietnam und Europa bis Afghanistan, Mexiko und USA: Überall lieferten und liefern die ungeheuren Gewinnmargen des Rauschgifthandels, die durch eine aggressive Verbotspolitik erst möglich werden, das Schmiermittel für Korruption und Machtmissbrauch. Überall, so zeigt McCoy, zeugen Opfer aller Art davon, wie der puritanische Traum von einer drogenfreien Welt für viele zum Alptraum wurde, weil er den finsteren Absichten der Mächtigen in die Hände spielt.