Die Geschichte von Oblomow dreht sich um den trägen und passiven Protagonisten Iwan Iwanowitsch Oblomow, der in einer Welt der gesellschaftlichen Erwartungen und persönlichen Ambitionen gefangen ist. Durch seine Unentschlossenheit und die ständige Flucht vor Verantwortung wird er zum Symbol für die Stagnation der russischen Gesellschaft im 19. Jahrhundert. Die vollständige Ausgabe umfasst alle vier Teile und bietet tiefgreifende Einblicke in Themen wie Faulheit, soziale Konventionen und den Konflikt zwischen Idealismus und Realität.
Ivan Goncharov Bücher







Der große Bruder des „Oblomows“ nach Jahrzehnten endlich neu übersetzt von Vera Bischitzky – Iwan Gontscharows erster RomanAlexander Fjodorytsch Adujew ist noch jung, und nun soll er in der Hauptstadt Karriere machen. Was für ein verheerender Tag für seine Mutter Anna Pawlowna! Denn gehört ein junger Mann nicht beschützt? Ist er den Herausforderungen im Beruf, in der Liebe, in der Gesellschaft gewachsen?„Eine gewöhnliche Geschichte“, 1847 erschienen, ist der große Bruder des weltberühmten „Oblomow“ – ein Roman, der enormes Aufsehen erregte: In seinem jugendlichen Schwärmer erkannten die Zeitgenossen sofort die zögernde, zwischen alt und neu zerrissene Generation in der auf ihr Ende zugehenden feudalen Gesellschaft. Wer Russland verstehen will, muss Gontscharow lesen.
Ein unvergängliches Meisterwerk der Weltliteratur Mit seinem 1859 erschienenen Roman schuf Iwan Gontscharow ein unvergängliches Meisterwerk der Weltliteratur. Der träge Held Oblomow wurde nicht nur in der russischen Sprache zum Inbegriff des »überflüssigen Menschen«, dem in der Liebe wie im Leben jegliche Tatkraft fehlt.
Die Schwere Not
Eine Erzählung aus Sankt Petersburg im Jahre 1838
Mit dem Frühling erwacht bei einigen Bewohnern Petersburgs ein seltsames, überaus dringliches Verlangen: eine unstillbare Sehnsucht nach frischer Luft und unberührter Natur, die die im Winter so kultivierten Herrschaften um den Verstand bringt und unwägbaren Gefahren aussetzt. Während ihrer rastlosen Spaziergänge stürzt die betroffene Familie Zurov in Schluchten, wird von Hunden überfallen, erblindet und ertrinkt beinahe im See. Ausgerechnet der faule Tjaželenko, der die meiste Zeit im Bett verbringt und deshalb vor der Ansteckung der saisonalen Seuche bewahrt bleibt, diagnostiziert der Gesellschaft ein schreckliches Leiden, dessen Ursache er zu kennen meint. Da seine Glaubwürdigkeit mehr als fragwürdig ist, beschließt der Erzähler, besorgt um das Wohl seiner Freunde in der Großstadt, der Sache selbst auf den Grund zu gehen – und die Zurovs auf einen ihrer verhängnisvollen Ausflüge zu begleiten. Heute, da das Zelt oder die Hütte in freier Natur der Sehnsuchtsort manch eines Städters ist, liest sich Die Schwere Not aktueller denn je. Geschrieben im Geiste Gogols ist die Erzählung zugleich eine herrliche Parodie auf das so beliebte Genre der romantischen Naturdichtung, indem sie uns vor Augen führt, welche Gefahren bei Picknick und Spazierfahrt auf uns lauern.
»Ein wundervolles Buch.« Frankfurter Allgemeine Zeitung »Das Fahren mit dem Segelschiff erscheint mir als beklagenswerter Beweis für die Schwäche des menschlichen Verstandes.« Iwan Gontscharow sprach's und brach 1852 an Bord eines Segelschiffes zu einer Reise um die halbe Welt auf. Als Expeditions-Sekretär eines russischen Kriegsschiffes, das den Auftrag hatte, Handelsbeziehungen zu Japan zu knüpfen, sollte er dem Zaren Bericht erstatten. Also schrieb er Briefe. Er berichtet – und klagt. Klagt viel. Der berühmte Apologet der Hypochondrie und Stubenhockerei schimpft, daß er seine Kleider selbst aus dem Koffer holen muß, mäkelt am Essen herum und jammert, daß er nicht seekrank wird und also einen Grund weniger hat, sich zu beklagen. Seine Nörgeleien sind brillant unterhaltsam; und dann unterlaufen ihm immer wieder kleine Fehler – poetische Schilderungen, die seine Neugier auf das Fremde, seine Empfänglichkeit für die Schönheiten der Natur verraten. Der Krimkrieg zwingt die Besatzung der Fregatte dazu, auf dem Landweg nach St. Petersburg zurückzukehren, und so muß der Autor, der bald darauf den ›Oblomow‹ verfassen wird, noch eine unbequeme Heimreise hinter sich bringen, durch Sibirien. Eine eher harmlose Angelegenheit, denn »erfrieren kann man, aber sich erkälten ist schwer«.
Gontscharow, der Schöpfer des trägen Helden Oblomow, schrieb den Roman einer Desillusionierung: tragikomisch und ironisch verrätselt. Ein junger idealistischer Aristokrat zieht zu seinem Onkel nach Petersburg, gerät in eine Sinnkrise und flieht zurück aufs Land. Von seiner romantischen Krankheit geheilt, wird er Kollegienrat und heiratet reich.



