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Marina Corre a.

    Polyphonien in Werner Koflers "Der Hirt auf dem Felsen"
    Musikalische Formgebung in Gert Jonkes Werk
    • Die Form eines Kunstwerks erfordert besondere Sorgfalt vom Künstler, da sie die intendierten Inhalte trägt. Die Freiheit der Kunst, normierte Gattungen zu variieren, schafft ein Paradoxon für die Rezeption definierbarer Kunstobjekte. Jede Kunstrichtung hat ihre eigenen Gattungen, doch Formentlehnungen und -übertragungen aus Nachbardisziplinen sind in allen Künsten präsent. Diese Intermedialität, die mit Gattungstransformationen einhergeht, beeinflusst die enthaltenen Inhalte. Besonders literarische Texte mit intermedialem Bezug zur Musik zeigen, wie die selbstreferentielle Semantik ihrer Strukturen in das Sprachsystem eindringt. Gert Jonke, der in seinen frühen Texten einen Bezug zur Musik aufweist, verlagert seinen Fokus zunehmend auf die Schnittstelle zwischen Literatur und Musik. Die ausgewählten Texte Jonkes teilen eine intermediale Auseinandersetzung in der Formgebung, wobei Aussage und Form sich gegenseitig bedingen. In diesen Texten wird der zeitgenössische Umgang mit Kunst und deren Rezeption thematisiert. Jonkes Orientierung an den Kompositionsverfahren der Musik zielt darauf ab, die illusorische Darstellbarkeit von Raum und Zeit durch Sprache zu erkunden. Diese intermediale Analyse zeigt, welche Themen, wie Kunstkritik oder Schreibproblematik, durch Übertragungen aus der Musik zum Vorschein kommen.

      Musikalische Formgebung in Gert Jonkes Werk
    • Das Buch setzt sich mit dem Thema der Mehrstimmigkeit als besonderer Charakteristik Werner Koflers auseinander, wobei der Schwerpunkt auf seinem Prosastück „Der Hirt auf dem Felsen“ liegt. Dieser Text wurde ausgewählt, weil er als letztes Werk einer Trilogie nicht nur die Elemente der vorigen beiden Teile widerspiegelt, sondern darüber hinaus auch neue beinhaltet, die nur ihm selbst zu eigen sind. Für „Der Hirt auf dem Felsen“ ergibt sich daraus eine literarische Dichte, die – zumal auch bei der für Kofler ebenfalls typischen Knappheit des Ausdrucks – nur eine mehrstimmige Lösung zuläßt. Die Polyphonie folgt jedoch nicht allein aus dieser Dichte, sondern ergibt sich auch aus anderen Elementen des Schreibens: der Intertextualität und der musikalischen Stilistik. Diese drei großen Bereiche werden zwar aus Deutungsgründen und für den besseren Überblick einzeln behandelt, gleichzeitig wird jedoch dabei auch versucht, aufzuzeigen, wie eng sie tatsächlich in „Der Hirt auf dem Felsen“ ineinander verwoben sind.

      Polyphonien in Werner Koflers "Der Hirt auf dem Felsen"