Die Rehabilitation zählt zu den zentralen Aufgaben der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland. Sie zielt darauf, Erwerbsunfähigkeit zu vermeiden und erkrankte oder behinderte Versicherte beruflich wieder einzugliedern. Vor allem die Zeit ab den späten 1970er-Jahren gilt als entscheidende Modernisierungsphase, in der sich das heutige Rehabilitationssystem ausbildete. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen historische und jüngere Entwicklungen im Rehabilitationswesen der Rentenversicherung. Das Spektrum umfasst die Bereiche der medizinischen und beruflichen Rehabilitation, Kinder- und Suchtrehabilitation, Flexibilisierung, Verwissenschaftlichung und Infrastrukturentwicklung. Die Autoren entstammen unterschiedlichen Disziplinen und Professionen, wodurch im Ergebnis eine vielschichtige Perspektive auf Geschichte und Gegenwart der Rehabilitation entsteht.
Christoph Wehner Bücher




Die vorliegende Studie zeichnet die institutionelle Entwicklung der Landes- versicherungsanstalten Baden und Württemberg in der NS-Zeit auf einer breiten Quellengrundlage nach. Ausführlich untersucht werden die personalpolitischen Vorgänge im Zuge der „Machtergreifung“, die „Gleichschaltung“ und Einbindung der Träger in die NS-Sozialpolitik, der Ausschluss von Juden und politischen Gegnern aus dem Versorgungssystem sowie das Verwaltungshandeln in beiden Häusern. Mit dem Wiederaufbau der Selbstverwaltung und der Entnazifizierung werden darüber hinaus zwei zentrale Aspekte dargestellt, die wesentlich zur demokratischen Neugründung des westdeutschen Sozialstaats beitrugen.
Erstmals wird der Umgang der Versicherungswirtschaft mit den Risiken der Atomenergie im Spannungsfeld zwischen Politik und Öffentlichkeit untersucht. Die zivile Atomkraft steht sinnbildlich für eine neue, grenzüberschreitende Dimension von Technik- und Umweltgefahren im 20. Jahrhundert. Daraus ergaben sich fundamentale Herausforderungen für unterschiedlichste Bereiche moderner Gesellschaften. Besonders für Versicherungsgesellschaften eröffnete sich mit dem Anbruch des »Atomzeitalters« ein komplexes Betätigungsfeld, das an die »Grenzen der Versicherbarkeit« führte. Christoph Wehner untersucht die nukleare Risikopolitik der Versicherungswirtschaft erstmals umfassend und bettet diese in eine transatlantische Sicherheitsgeschichte ein. Er spannt einen Bogen vom Beginn des Expertendiskurses nach 1945 über die Ausgestaltung der Risiko- und Haftungspolitik in der frühen Bundesrepublik bis zu ihrer öffentlichen Skandalisierung in den Atomkontroversen der 1970er Jahre. In einer Verschränkung von Wirtschafts- und Kulturgeschichte erfasst der Autor Versicherungen und ihre Experten als Produzenten und Träger einer speziellen Risikoexpertise zwischen Ökonomie, Politik und Gesellschaft.