Das System der Sozialversicherung, so wie wir es heute kennen, basiert auf jenen Grundlagen, die bei der Einführung der gesetzlichen Sozialversicherung vor etwas 130 Jahren geschaffen wurden: Krankenversicherung, Unfallversicherung und Pensionsversicherung als drei Zweige der Sozialversicherung und Pflichtversicherung je nach Beschäftigung. Die Beiträge und Geldleistungen werden vom Erwerbseinkommen berechnet. Die Sozialversicherungsträger sind nach Berufsgruppen gegliedert, die Träger in Selbstverwaltung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter organisiert (bei den Selbständigen nur aus Versichertenvertretern). Wer das System der Sozialversicherung verstehen will, muss an seine Anfänge zurückblicken. Das Buch zeichnet daher die Entwicklung der Sozialversicherung von den Vorformen im Mittelalter über die ersten Schritte im 19. Jahrhundert bis zum Ausbau der Leistungen der Sozialversicherung in den 1980er-Jahren nach, setzt mit den Pensionsreformen der 1990er-Jahre und der Organisationsreform des Hauptverbandes fort und endet mit der aktuellen Diskussion um die Reform der Sozialversicherungsträger.
Guenther Steiner Reihenfolge der Bücher






- 2018
- 2017
Wollte man den Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger zumindest bis 1970 in einer Person charakteriesieren, wäre dies sicher Reinhold Melas. Als sein leitender Angestellter war er Schlüsselfigur für alle wesentlichen Entscheidungen der Aufbauphase der Sozialversicherung nach 1945. Die politisch Verantwortlichen vertrauten auf sein Urteil, und er hat ihre Politik beeinflusst. Andererseits musste er politische Entscheidungen zur Kenntnis nehmen. Melas ist Beispiel für die Diskrepanz zwischen der Experten- und der politischen Ebene, gerade im ideologisch hoch aufgeladenem Feld der Sozialversicherung. Bundeskanzler Julius Raab verlieh sah in Melas den „Sozialversicherungspabst“.
- 2015
Das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz (ASVG) ist das Stammgesetz der Sozialversicherung der unselbständig Erwerbstätigen nach 1945. In ihm spiegeln sich auch die sozioökonomischen Veränderungen der letzten 60 Jahre wider. Aus Anlass der 60. Wiederkehr des Inkrafttretens des ASVG am 1. Jänner 1956 wird in dieser Arbeit das Werden des Gesetzes sowie seine Entwicklung anhand der wesentlichen Marksteine und Novellen, gegliedert nach den Bereichen Allgemeines, Krankenversicherung, Unfallversicherung und Pensionsversicherung dargestellt und damit auch ein wesentlicher Teil der Geschichte der Sozialversicherung der Zweiten Republik nachgezeichnet.
- 2015
Von 1956 bis 1966 war Anton Proksch Sozialminister. Er war gewissermaßen der Sozialminister der „Nach-ASVG-Ära“. Die großen Themen seiner Ministerschaft auf dem Gebiet der Sozialversicherung stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Stammgesetz: die Aufwertung der sogenannten Altrenten bis zur Schaffung des Pensionsanpassungsgesetz 1965, die Einbeziehung der Bauern und Gewerbetreibenden in die Pensions- und Krankenversicherung oder das Problem der Finanzierung der Krankenkassen. Dieses Buch beleuchtet anhand der zentralen Themen die Rolle des Gewerkschafters und Sozialministers Anton Proksch für die österreichische Sozialversicherung von 1945 bis zum Ende der Großen Koalition 1966.
- 2014
Sozialversicherung unter dem Primat der Wirtschaft
Sozialminister Josef Resch und die österreichische Sozialversicherung 1918-1938
- 212 Seiten
- 8 Lesestunden
Josef Resch, ein Fachexperte für Sozialversicherung aus kleinbürgerlichen Verhältnissen, spielte eine zentrale Rolle in der Sozial(versicherungs)politik Österreichs während der Zwischenkriegszeit. 1918 wurde er von der christlichsozialen Partei als Mitarbeiter für Ferdinand Hanusch ins Staatssekretariat für soziale Verwaltung entsandt. Zwischen 1920 und 1938 prägte er als Sozialminister maßgeblich die Sozialpolitik und war an der Schaffung wichtiger Gesetze wie dem Angestelltenversicherungsgesetz, dem Arbeiterversicherungsgesetz und dem Landarbeiterversicherungsgesetz beteiligt. Reschs Ansatz war, wie der seiner Partei, stark wirtschaftsorientiert; er sah eine stabile Wirtschaft als Voraussetzung für Sozialpolitik. Diese Sichtweise führte jedoch zu Spannungen angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit und Not während der Weltwirtschaftskrise. Resch, der am linken Flügel der Christlichsozialen Partei stand, fungierte als Brückenbauer zur Arbeiterschaft. 1933 trat er aus Protest gegen den autoritären Kurs der Regierung Dollfuß zurück, wurde jedoch 1936 von Schuschnigg in einer Phase der Öffnung zur Arbeiterschaft wieder ins Sozialressort berufen. Sein Einfluss auf das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz von 1935 war erheblich. Josef Resch starb am 6. April 1939 in Wien. Diese Untersuchung beleuchtet seine bedeutende Rolle in einem der ideologisch umstrittensten Politikfelder der Zwischenkriegszeit.
- 2013
Ein Mann und sein Plan
Friedrich Hillegeist in der österreichischen Sozialversicherung
Was sind Commons und was haben sie mit Armutsbekämpfung zu tun? Aufbauend auf den Arbeiten der Wirtschaftsnobelpreisträgerin Elinor Ostrom wird im vorliegenden Buch die Bedeutung der gemeinschaftlichen Organisation von Gemein- und Allmendegütern für gerechtere Gesellschaften, bessere Verteilung und mehr Teilhabe untersucht. Gebrauchen, Zusammenarbeiten, Teilen und Beitragen – das sind die zentralen Commons-Prinzipien. Es geht darum, gemeinsam Ressourcen zu nutzen und zu pflegen, Regeln auszuhandeln, sich die Welt anzueignen, ohne sie in Besitz zu nehmen. Commons eröffnen einen Perspektivenwechsel, der neue Lösungen möglich macht.
- 2012
Der Sozialpolitiker Karl Maisel
- 228 Seiten
- 8 Lesestunden
Als Sozialdemokrat und Gewerkschafter, als Regierungsmitglied und schließlich als Präsident der Arbeiterkammer steht Karl Maisel für die Erfolgsgeschichte der Zweiten Republik. Er prägte ein wichtiges, ein für die Anfänge der Zweiten Republik entscheidendes Politikfeld: die Sozialpolitik. Er war der Minister des ASVG. In seiner Amtszeit einigten sich die Sozialpartner auf die gesetzliche Grundlage des sich entwickelnden Sozial- und Wohlfahrtsstaates.
- 2011
Johann Böhm war eine Schlüsselfigur der österreichischen Politik: In der Kaiserzeit und in der Ersten Republik, in der autoritären und in der totalitären Diktatur hat er, in verschiedener Weise engagiert, politische Zeitgeschichte erfahren. In der Zweiten Republik hat er schließlich in prominenter Rolle politische Zeitgeschichte gemacht: Als (kurzzeitiges) Regierungsmitglied und als Parlamentarier, als (Zweiter) Präsident des Nationalrates und als erster Präsident des 1945 neu gegründeten, überparteilichen Österreichischen Gewerkschaftsbundes – und als erster Präsident des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger. Anlässlich seines 125. Geburtstages wird der Auf- und Ausbau sozialer Sicherheit in Erinnerung gerufen. Der Historiker Guenther Steiner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Konfliktforschung in Wien.
- 2009
Sechzig Jahre Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger
- 176 Seiten
- 7 Lesestunden