Gratisversand in ganz Deutschland!
Bookbot

Mischa Delbrouck

    Verehrte Körper, verführte Körper
    • Verehrte Körper, verführte Körper

      Die Olympischen Spiele der Neuzeit und die Tradition des Dionysischen

      Die Olympischen Spiele der Neuzeit sind ein Fest der Körper, bei dem Sportler ihre Körperlichkeit zur Schau stellen und Zuschauer die olympische Leidenschaft am eigenen Leib erfahren. Bombastische Inszenierungen mit Feuer, Licht und Musik schaffen eine Atmosphäre von Spannung, Jubel und Ekstase. Diese Erlebnisse sind durch die Olympische Idee verbunden, die mehr ans Herz als an den Verstand appelliert und ein dionysisches Erbe verkörpert. Die Analyse verfolgt diesen Zusammenhang in vier Stationen: Zunächst wird die von Richard Wagner inspirierte Olympische Idee des Gründers Baron Pierre de Coubertin erläutert, der Olympia als moderne Zivilreligion in einer zunehmend abstrakten Welt konzipierte. Die Vermittlung von Körper- und Kollektividealen durch sinnliche Inszenierungsformen wird in drei vergleichenden Medienanalysen aufgezeigt: Die Eröffnungsfeier von Barcelona 1992 nutzt Inszenierungsstrategien historischer Massentheaterprojekte; die Olympia-Filme von Leni Riefenstahl vereinen faschistische und olympische Sehnsüchte zu einem filmischen Gesamtkunstwerk; die TV-Inszenierungen der Spiele 2000 in Sydney werden zu einem medialen Ereignis, das sich selbst und die weltumspannende Gemeinschaft der Fernsehzuschauer feiert.

      Verehrte Körper, verführte Körper