Wie nahmen die Menschen im Mittelalter den Krieg wahr, wie richteten sie ihr Handeln ein, wie interpretierten sie den Kampf, wie verwanden sie seine Folgen? Zur Beantwortung dieser Fragen verknüpft der Autor in methodisch neuartiger Weise Ansätze der Kulturgeschichte mit denen der Erforschung von Ritualen und symbolischen Handlungen. Sein Buch ist ein bedeutender neuer Baustein in der Erforschung des Krieges im europäischen Mittelalter, der auch für andere Epochen und Weltregionen methodisch wegweisend ist. Es erweist sich, dass das Kämpfen im Mittelalter nicht einfach eine praktische Tätigkeit ist, die nach einem scheinbar feststehenden Maßstab in Hinsicht auf ihre Effizienz bewertet werden kann. Vielmehr unternehmen die Handelnden wie ihre Chronisten größte Anstrengungen, um das Geschehen gemäß jenen Maßstäben, die ihrer Kultur eigen sind, einzuordnen, zu werten und der Mit- und Nachwelt zu präsentieren. Bezeichnenderweise orientieren sich diese Kriterien im Mittelalter am sinnlich Erfahrbaren, an Ritualen und symbolischen Handlungen, nicht aber an abstrakten Denkkategorien wie strategischen Überlegungen oder Planungen. Die kulturell definierten Maßstäbe der Bewertung prägen Handeln und Denken der Zeitgenossen im Krieg derart tief, dass sie geradezu eine eigene Art von Rationalität konstituieren.
Malte Prietzel Bücher






Jeanne d'Arc
- 219 Seiten
- 8 Lesestunden
Die Frage, wer Jeanne d'Arc eigentlich ist, beschäftigte die Menschen schon zu ihren Lebzeiten. Ihr ungewöhnliches Leben, ihre Verdammung und Hinrichtung durch die Inquisition, ihre spätere Rehabilitierung und ihr Aufstieg zur französischen Nationalheiligen ließen zahlreiche Gerüchte, Halbwahrheiten und Mythen entstehen. Malte Prietzel nennt die unbestreitbaren Fakten, erzählt von den Diskussionen der Zeitgenossen um Johanna von Orleans und von ihrem bis heute andauernden Nachleben. Malte Prietzels Buch bietet, was eine Biografie lesenswert macht: eine immer wieder spannende Lebensgeschichte, mit deren Lektüre man tief eintaucht in die faszinierende Glaubenswelt und die Kultur des Mittelalters.
Das Heilige Römische Reich war ein weit ausgedehntes und vielgestaltiges Gebilde, dessen politische Strukturen kaum entwickelt waren. Das Königtum blieb im gesamten Spätmittelalter schwach, weil häufige Dynastiewechsel die Etablierung politischer Kontinuität verhinderten. Doch stellte es die einzige zentrale Gewalt im Reich dar. Wer politische Geschehnisse und Strukturen betrachten will, die das ganze Reich betreffen, muss daher den Blick auf das Königtum und die einzelnen Herrscher konzentrieren. Malte Prietzel gelingt es, die komplexen Entwicklungen im spätmittelalterlichen Reich verständlich zu machen. Klar strukturiert er den großen Zeitraum von über 200 Jahren, von 1273 bis 1495. Am Anfang steht der Habsburger Rudolf I., der nach dem Untergang der Staufer die Herrschaft des Königtums konsolidierte und die territoriale Grundlage für die Macht seiner Dynastie schuf. Den Schlusspunkt setzen die Etablierung neuer, festerer Strukturen unter Maximilian I. und der Aufstieg Habsburgs zur Weltmacht. Behandelt werden Rudolf I., Adolf, Albrecht I., Heinrich VII., Ludwig IV. (der Bayer), Karl IV., Wenzel, Ruprecht, Sigismund, Albrecht II., Friedrich III.
Bei der Planung und Projektierung einer elektrischen Anlage sind die Ergebnisse der Kurzschlussstromberechnung Grundlage für die Auswahl der elektrischen Betriebsmittel. Der Band 118 der VDE-Schriftenreihe behandelt übersichtlich und verständlich die wichtigsten mathematischen Fragen der Berechnungsmethoden und verdeutlicht diese anhand praxisnaher Beispiele. Die dabei vermittelten Kenntnisse kann der Praktiker für eigene Projekte nutzen und gleichzeitig die erforderlichen rechnerischen Nachweise erbringen. Das Themenspektrum umfasst weiterhin grundlegende Betrachtungen zur Selektivität, zum Schutz von Kabeln und Leitungen bei Überlast nach DIN VDE 0298-4, zum Kurzschlussschutz nach DIN VDE 0100-430, zur Berechnung von Spannungsfällen nach DIN 18015-1 und DIN VDE 0100-520 sowie zu maximal zulässigen Stromkreislängen.§§Zur CD-ROM§Das auf der CD-ROM befindliche Programm CALCKUS unterstützt Planer und Errichter elektrischer Anlagen bei der umfangreichen Berechnung in der Praxis anzutreffender Kabel- und Leitungsnetze. Es beschränkt sich auf die Berechnung der wichtigsten Kurzschlussströme nach DIN EN 60909-0 (VDE 0102) in unvermaschten Drehstrom-Niederspannungsstrahlennetzen sowohl bei Netzeinspeisung als auch bei Netzersatzbetrieb (stationärer Zustand). Die Ermittlung der maximal zulässigen Stromkreislängen erfolgt nach DIN VDE 0100-430 sowie Beiblatt 5 zu DIN VDE 0100 und Beiblatt 2 zu DIN VDE 0100-520.
Priesterbruderschaften, im nördlichen Deutschland meistens Kalande genannt, waren im späten Mittelalter sehr verbreitet. Es gab diese Vereinigungen von Geistlichen nahezu in jeder Stadt, in größeren Städten mehrere, häufig auch in ländlichen Gebieten. Allein schon diese Verbreitung spricht für ihre Bedeutung. Über Klerus und Kirche des späten Mittelalters geben sie vielfältig Aufschluß. Für die fast zwanzig Priesterbruderschaften im südlichen Niedersachsen ist die Quellenlage besonders günstig. Malte Prietzel untersucht die Kalande in den einzelnen Orten, arbeitet die verschiedenen Typen heraus und fragt nach den Funktionen dieser Gemeinschaften für ihre Mitglieder und für ihre Umwelt. Man schloß sich zusammen, um sich z. B. bei beruflichen Problemen oder bei Schwierigkeiten mit der Obrigkeit zu helfen. Zu den Aufgaben gehörte aber auch das Totengedenken, ebenso Aufmerksamkeit auf die Standesehre. Manche Priesterbruderschaften waren wirtschaftlich mächtig. Der Göttinger Georgs-Kaland, durch Stiftungen reich geworden, besaß, als die Reformation eingeführt wurde, ein Vermögen von 12.000 Gulden, soviel wie der Göttinger Rat in fünf bis sechs Jahren einnahm. Das Geld war zum größten Teil gegen jährliche Zinszahlung verliehen, der Georgs-Kaland war der bedeutendste Kreditgeber in der Region. Die Mitgliedschaft in einer solchen Bruderschaft war begehrt, die Mitgliederzahl jedoch allgemein begrenzt. Oft hat wohl nur die Elite der örtlichen Geistlichkeit einer Bruderschaft angehört.
Guillaume Fillastre der Jüngere steht durch sein facettenreiches Leben zwischen Fürstendienst und Kirchenamt, zwischen praktischer Politik und Propaganda, zwischen scholastischer Tradition und humanistischer Erneuerung in vielem beispielhaft für den Typ des gelehrten Rates und hochrangigen Prälaten im 15. Jahrhundert. Die Darstellung seiner vielfältigen Aktivitäten erhellt weite Bereiche der burgundischen und internationalen Politik sowie der kirchlichen Verhältnisse im 15. Jahrhundert.
Kriege sind im Mittelalter allgegenwärtig, denn kaum ein Jahr vergeht ohne Fehden und Feldzüge. Wie aber müssen wir uns die damaligen Kriege vorstellen? Malte Prietzel setzt aus den einzelnen Mosaiksteinen ein Gesamtpanorama zusammen: Von den Heereszügen der Karolingerzeit bis zu den Kriegen des Spätmittelalters, von der Ausrüstung bis zu den sozialen Folgen zeigt er anschaulich das kriegerische Mittelalter.