Angst vor der Zukunft, Sorge um nationale und religiöse Identität, Dämonisierung von Fremden … fördern gegenwärtig ein Schwarz-weiß-Denken, das die Gesellschaft spaltet und in totalitäre Muster hineinführt. Die deutsch-jüdische Therapeutin Ruth C. Cohn (1912–2010) setzt vor dem Hintergrund ihres Schicksals als Migrantin diesen Ängsten eine alles und alle verbindende Lebenskunst entgegen. Sie entwickelt eine Art Gesellschaftstherapie gegen totalitäres Denken. Nicht das »Entweder – oder«, sondern das »Und« verbindet Menschen in ihrer Vielfalt. Matthias Scharer erschließt in diesem reich bebilderten Band bisher unbedachte Seiten von Ruth C. Cohns Leben und Werk. Dabei greift er auch auf unveröffentlichte Texte und Fotos zurück. Zehn Jahre nach dem Tod der vielfach ausgezeichneten Begründerin der Themenzentrierten Interaktion gewinnen ihr Denken und Handeln höchste Aktualität.
Matthias Scharer Bücher






Sich nicht aus dem Herzen verlieren
- 144 Seiten
- 6 Lesestunden
Kommunikative Theologie
- 223 Seiten
- 8 Lesestunden
Die Autorinnen und Autoren haben in diesem Band neue Wege erprobt, den untrennbaren Zusammenhang theologischer Einsichten und ihrer Lehr-und Lernformen wirksam werden zu lassen. Gleichzeitig suchen sie mit ihren Projekten Anschluss an den aktuellen Diskurs zur Qualitätsentwicklung der Hochschullehre. In den vielfachen wissenschaftsdidaktischen Spannungsfeldern bietet das Buch sowohl konkrete Anregungen als auch grundsätzliche Überlegungen. Das Lernen an Grenzen wird als Herausforderung und Chance der Theologie erkannt. Deren unterschiedliche Disziplinen arbeiten nicht nur zusammen, um die Grenzen zu außertheologischen Disziplinen und zu gesellschaftlichen Entwicklungen auszuloten, sondern auch, um interkulturelle Erfahrungen in das theologische Lernen zu integrieren und die Grenzen des Miteinander-Kooperierens besser zu bestimmen.
Vielheit couragiert leben
Die politische Kraft der Themenzentrierten Interaktion (Ruth C. Cohn) heute
Dieses sehr personlich gehaltene Fachbuch zur Themenzentrierten Interaktion (TZI) trifft auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen: Welche Wege fuhren aus der umgehenden Angst vor Fremden, die durch die anhaltende Asyl- und Migrationsdebatte warm gehalten wird? Was ist politischen Tendenzen entgegenzusetzen, die die Demokratie aushohlen? Dieser gefahrlichen Eindimensionalitat des Lebens und der Welt setzt die Psychoanalytikerin und Gesellschaftstherapeutin Ruth C. Cohn mit ihrem universalen Kommunikationsverstandnis die Lust an der Vielheit entgegen, die fur Hannah Arendt den Menschen kennzeichnet. Matthias Scharer greift auf vergessene Quellen der deutsch-judischen Migrantin Ruth C. Cohn zuruck und beleuchtet davon ausgehend das Grundverstandnis einer politischen TZI. Damit verbindet sich auf faszinierende Weise die reiche Erfahrung des Autors, der kulturelle und weltanschaulich-religiose Grenzen mit der Philosophie und Praxis der TZI uberschreitet.