1133 grundeten Markgraf Leopold III. und seine Gemahlin Agnes in Klosterneuburg ein Mannerkonvent der Augustiner-Chorherren und eine Gemeinschaft von Chorfrauen als Doppelkloster. Wahrend andernorts Frauenkonvente spatestens im 13. Jh, aufgelost wurden, blieb der Klosterneuburger bis 1568 erhalten.In die 1133 gegrundete Gemeinschaft traten Madchen, junge Frauen und adelige Witwen ein. Ehefrauen lebten auf Zeit beim Konvent, wenn ihre Manner abwesend waren. Wahrend andernorts die Doppelklosterkonstruktion meist im 12. oder spatestens 13. Jh. aufgegeben und der Frauenkonvent aufgelost wurde, blieb er in Klosterneuburg bis 1568 erhalten. Die Frauen waren hier so erfolgreich, dass sie sich 1261 um das Frauenstift Sankt Jakob in Klosterneuburg erweiterten. Nach der Auflosung im 16. Jh. fielen ihr Hab und Gut, ihre Kunst, ihre Bucher und der Grundbesitz an das Augustiner Chorherrenstift. Was waren die Aufgaben der Schwestern? Welche Heiligen haben sie verehrt? Was haben sie gelesen, gebetet und gelehrt? Das Buch beleuchtet das Leben der lange vergessenen Chorfrauen aus unterschiedlichen Blickwickeln.
Eva Schlotheuber Bücher



Eine Verfassung als Utopie: Eines der bedeutendsten Dokumente deutscher Geschichte wird als bibliophiler Prachtband präsentiert, ergänzt durch neue wissenschaftliche Perspektiven. Die Goldene Bulle, veröffentlicht 1356 von Kaiser Karl IV., prägte über Jahrhunderte die Verfasstheit des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation und gilt als Kern moderner Staatsbildung. Dieses Rechtsbuch regelte bis 1806 die Kaiserwahl und die Stellung der Kurfürsten und stellte einen „Schutzschild mit der Feder“ dar, der den Einfluss der Kurie einschränkte. Nach fast 50 Jahren ist nun eine umfassende Darstellung des Gesetzbuchs aus historischer und kunsthistorischer Sicht verfügbar. Die einzigartige mittelalterliche Handschrift hat eine 450-jährige Wirkungsgeschichte. Historikerin Eva Schlotheuber bietet eine neue wissenschaftliche Einordnung des Textes aus der Perspektive von Papsttum und Kaiser. Die Prachthandschrift Wenzels IV. ist Teil des Weltdokumentenerbes und stellt die erste schriftliche Verfassung des römisch-deutschen Reiches dar. Kunsthistorikerin Maria Theisen verbindet die Handschrift mit der Politik Wenzels IV. und hebt die illustrierte Ausgabe als bedeutendes Kunstwerk der Buchmalerei hervor. Dieser glanzvolle Band bietet einen tiefen Einblick in die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte eines der maßgeblichen Dokumente der europäischen Geschichte.