Die wachsende Sprachenvielfalt in der EU erfordert innovative Mehrsprachigkeitskonzepte, die nicht zwingend auf vollständige Sprachbeherrschung abzielen. Besonders die passive Mehrsprachigkeit, wie sie in Skandinavien zwischen Dänen, Norwegern und Schweden praktiziert wird, hat an Interesse gewonnen. In diesen Ländern wird eine Verständigung angestrebt, die die sprachliche Gleichberechtigung der Gesprächspartner fördert. Skandinavier sprechen ihre Muttersprache, können jedoch die ihrer Gesprächspartner verstehen. Diese Form der Semikommunikation gewinnt auch im restlichen Europa an Bedeutung, insbesondere im Kontext der EU-Erweiterung. Das Buch untersucht erstmals, welche Strategien Skandinavier unterschiedlicher Muttersprachen nutzen, um Verstehensprobleme in der mündlichen Kommunikation zu überwinden. Analysiert wurden Diskurse zwischen Universitätsmitarbeitern aus verschiedenen skandinavischen Ländern, die auf Tagungen in Dänemark, Finnland und Schweden stattfanden. Die Ergebnisse zeigen, dass die oft berichteten Verständnisschwierigkeiten in den untersuchten Diskursen kaum sichtbar werden. Neben den Herausforderungen in dieser speziellen Form der mehrsprachigen Kommunikation werden die kommunikationstheoretischen Grundlagen und die angewandten Strategien betrachtet, die eine erfolgreiche Verständigung ermöglichen. Dies erfordert eine bewusste Übung in der Interaktion, Kompromissbereitschaft und regelmäßige Überprüfung de
Ludger Zeevaert Bücher


Receptive Multilingualism
- 328 Seiten
- 12 Lesestunden
Receptive multilingualism refers to the language constellation in which interlocutors use their respective mother tongue while speaking to each other. Since the mid-nineties receptive multilingualism is promoted by the European commission on par with other possibilities of increasing the mobility of the European citizens. Throughout the last ten years a marked increase in the research on this topic has been observable. This volume reveals new perspectives from different theoretical frameworks on linguistic analyses of receptive multilingualism in Europe. Case studies are presented from contemporary settings, along with analyses of historical examples, theoretical considerations and, finally, descriptions of didactical concepts established in order to transfer and disseminate receptive multilingual competence. The book contains results from research carried out at the Research Center on Multilingualism at the University of Hamburg as well as contributions by various international scholars working in the field of receptive multilingualism.