Nach Ernst Blochs Prinzip Hoffnung und Hans Jonas' Prinzip Verantwortung ist im Übergang vom zweiten zum dritten Jahrtausend ein drittes »Prinzip« ins Zentrum der philosophischen Debatte gerückt: jenes der »Menschenwürde«. In Wirklichkeit handelt es sich eher um eine Wiederentdeckung als um etwas wirklich Neues, denn schon in der Nachkriegszeit spielte das Thema eine große Rolle. Heute jedoch erleben wir zweifellos ein noch größeres Revival. Diese Arbeit zeigt kurz den philosophischen Weg auf, der zur Herausbildung der Idee der Menschenwürde führte. Sodann wird versucht, deren wichtigste Rezeptionen im juristischen Bereich darzustellen; dabei werden einige exemplarische Rechtsdokumente in ihren Kernaussagen analysiert. Schließlich soll die Entwicklung der rechtsphilosophischen Debatte bis hin zu den vom medizinisch-biologischen Fortschritt angestoßenen Diskussionen erörtert werden. Eine Darstellung der Menschenwürde in der Schweizer Bundesverfassung findet sich im Anhang der Arbeit.
Paolo Becchi Reihenfolge der Bücher






- 2016
- 2012
Texte und Autoritäten, Autorität der Texte
- 241 Seiten
- 9 Lesestunden
«Wer spricht? (Wer schreibt?) Und die Frage: Wer spricht (und wer schreibt) in wessen Auftrag? Zu wem und für wen? Welcher Autorität, wessen Interessen unterstehen wir, wenn wir das Wort ergreifen? Wer zeichnet verantwortlich für das, was wir sagen (schreiben)? Vor allem aber: Wem schenken wir und wer schenkt uns Glauben? Und warum?» Felicitas Hoppe Der vorliegende dritte Band der Reihe TeNor enthält die Beiträge zur Tagung des Forschungsschwerpunkts Text und Normativität vom 14. bis 16. September 2011 in Luzern und Einsiedeln. Sie beschäftigen sich mit der Autorität von Texten und den Autoritäten hinter ihnen in Theologie, Philosophie, Recht und Religionswissenschaft. Normen können mündlich oder schriftlich textualisiert werden. Texte wiederum können, etwa durch Kanonbildung, selbst normative Kraft gewinnen. In beiden Fällen entsteht Normativität durch Anerkennung und Sanktionierung eingeschriebener Autorität, die erst im Licht sozialer Praxen erkennbar wird. Das zirkuläre Verhältnis von Text und Norm wirft auch hier Fragen auf: Wie entsteht Autorität? Wie lassen sich Autorisierungen mündlicher und schriftlicher Texte und Textkorpora beschreiben? Welche Autoritäten erzeugen Kanonbildungen? Das Autoritätsthema betrifft aber nicht nur die Genealogie von Normen, Autoritäten stehen immer auch in der Kritik: Gerade die Wechselwirkung von Text und Norm relativiert die Autorität beider. Beiträge F. Hoppe: Wie pfeift man das Johannesevangelium? Über Autorität und Eigensinn I. Kroppenberg: Ungehorsame Söhne und enttäuschte Väter? Juristische und rhetorische Autoritätsdiskurse in den declamationes Romanorum der römischen Prinzipatszeit N. Jansen: Rechtssystem und informelle Autorität P. Becchi: Auctoritas aut veritas facit legem? Die Entwicklung des modernen Rechts im Säkularisierungsprozess E. Arens: Es gibt keine Autorität außer von Gott. Zu einem paulinischen Sprengsatz politischer Theologie A. Malinar: Worte als Erkenntnismittel. Zur Autorität von Texten in der indischen Philosophie F. Mathwig: Norma normans – norma normata? Zur Frage nach der Autorität kirchlicher Bekenntnisse aus reformierter Sicht H.-M. Barth: Normative Letztverbindlichkeit und spirituelle Kreativität. Beobachtungen zum Autoritätsverständnis in Weltreligionen M. Deeg: Buddha oder Sutra? Zu den Autoritätskriterien des Buddhismus P. P. Portinaro: Politische Gerichte? Maßstabsetzende Autorität und Deutungsmacht des Richters
- 2007
Interdisziplinäre Wege in der juristischen Grundlagenforschung
- 217 Seiten
- 8 Lesestunden
- 2000
Der neapolitanische Philosoph und Universalgelehrte Gaetano Filangieri steht am Ende des europäischen Zeitalters der Aufklärung. In seinem mehrbändigen Hauptwerk über die Wissenschaft der Gesetzgebung unternimmt er den Versuch einer «Summe» des Aufklärungsdenkens. Innerhalb kürzester Zeit wurde sein Werk in die wichtigsten anderen europäischen Sprachen übersetzt. Auch im deutschen Sprachraum hat es große Wirkung entfaltet.