„Exil ist das Nichtzugehörigsein par excellence. Der Exilant lebt einzig in seinem ersten Gedächtnis. Dieses Gedächtnis wird ihm Heimat und Identität.“ Mahmud Darwisch betont die zentrale Rolle des Exils in der arabischen Gegenwartslyrik. Trotz der häufigen Exilmotive und biografischen Erfahrungen bedeutender Autoren gibt es bislang kaum literaturwissenschaftliche Studien, die arabische Dichtung im Kontext des Exils analysieren. Diese umfassende Untersuchung konzentriert sich auf zwei palästinensische und zwei irakische Lyriker, die unterschiedliche Konzepte von Exil in ihren Gedichten entwerfen: Sa’di Yusuf und Kamal Sabti aus dem Irak sowie Zakariya Muhammad und Ghassan Zaqtan aus Palästina. Die Autoren entwickeln individuelle Vorstellungen von Exil, die ihre biografischen und politischen Erfahrungen reflektieren, und schaffen eine neue arabische Poetologie. Eine zentrale Frage der Studie ist, wie sich die Erfahrungen des Exils auf die lyrischen Texte auswirken. Zudem wird untersucht, wie traumatische Exilerfahrungen literarisch verarbeitet werden. Die Untersuchung führt das Konzept des Post-Exils ein und verknüpft die Gedichte mit theoretischen Texten, um die komplexe Lyrik besser zu verstehen. Die Dissertation bietet zahlreiche literarische Übertragungen und beleuchtet wesentliche Aspekte der modernen arabischen Dichtung sowie die Lebensbedingungen arabischer Exilanten im Westen.
Stephan Milich Bücher



Fremd meinem Namen und fremd meiner Zeit
Identität und Exil in der Dichtung von Mahmud Darwisch
Die humanistische Grundhaltung der Gedichte rückt die allen Menschen gemeinsamen Wesenszüge in den Vordergrund. Darwisch erlebt den Anderen nicht mehr als feindliche Bedrohung, sondern als Bereicherung der eigenen Person auf individueller, der palästinensischen Kultur auf kollektiver Ebene.
Conflicting narratives
- 268 Seiten
- 10 Lesestunden
This volume deals with the Iraqi cultural production under and after Baathist rule, a research field which, in comparison to Iraqi history and politics, has attracted relatively scant scholarly attention. The contributors depict the impact of dictatorship, sanctions, and successive wars on Iraqi culture, analyze the predominant narratives and counter-narratives in Iraqi culture, as well as considering the effect of the demographic shift to exile and diaspora. Further contributions deal with the fragmentation of Iraq’s political culture and artistic representations of diverse identities and historical memories. And last but by no means least, the volume asks how the strategies of those intellectuals who supported and legitimized official politics during the Baathist rule can be approached and studied critically with a view to gaining a better understanding of how official culture functioned.