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Bookbot

Andreas Pehnke

    Sächsische Reformpädagogik
    Anregungen international verwirklichter Reformpädagogik
    Der Chemnitzer Versuchsschullehrer Fritz Müller (1887 - 1968) und die mehrfache Ausgrenzung seiner Reformpädagogik
    "Ich gehöre in die Partei des Kindes!"
    Reformpädagogik aus Schülersicht
    Bücher im Geiste der Weimarer Demokratie
    • 2021
    • 2019

      Willy Steiger schloss 1914 seine Ausbildung als Volksschullehrer ab und meldete sich sofort als Kriegsfreiwilliger. Er diente an der Westfront und überlebte 1915 einen Giftgaseinsatz, wobei er seinen Geruchssinn verlor. 1916 trat er in die Orientarmee ein, wo er als jüngster Offizier deutsche, türkische und arabische Soldaten in moderner Waffentechnologie ausbildete. Zudem wurde er Zeitzeuge des Völkermords an den Armeniern und verfasste darüber den Roman „Soldat Jürgen bei den Türken“ (1928). Nach der Palästinaschlacht geriet er 1918 in britische Kriegsgefangenschaft. In der Weimarer Republik avancierte Steiger zu einem der erfolgreichsten Reformpädagogen und arbeitete an der staatlichen Versuchsschule in Hellerau. Seine Praxisberichte und Publikationen zur Gesundheits- und Technikdidaktik sowie zur Globalisierung erlangten überregionale Bekanntheit. Nebenbei war er Lektor beim Carl Reissner Verlag. Trotz der Zwangsversetzung durch die Nationalsozialisten blieb seine Unterstützung für verfolgte jüdische Autoren unentdeckt. Nach dem Zweiten Weltkrieg lehrte er erneut in Hellerau und setzte sich für eine unvoreingenommene Reformpädagogik ein. Sein Hauptwerk „S’ blaue Nest“ (1925) erlebte posthum durch Reprints 1977 und 1978 eine Wertschätzung, doch Steigers Name bleibt in aktuellen Nachschlagewerken zur Reformpädagogik leider unerwähnt.

      Willy Steiger (1894–1976)
    • 2011

      Johannes Tews

      • 304 Seiten
      • 11 Lesestunden

      Der in Pommern geborene und dort zum Volksschullehrer ausgebildete Johannes Tews warb nach seinem Wechsel 1883 nach Berlin in zahlreichen Veröffentlichungen für eine Demokratisierung des Bildungssystems, den Abbau klassenbezogener Bildungsprivilegien, eine Verbesserung der Lehrerausbildung und den Auf- und Ausbau einer nachschulischen Volksbildung. Sein Engagement für eine gemeinsame Schule für alle Kinder schloss auch religionsübergreifende Toleranz ein. So war er als einziger Pädagoge von der Vereinsgründung 1890 bis zum Verbot im Jahre 1933 in Führungspositionen des Vereins zur Abwehr des Antisemitismus tätig. Des Weiteren avancierte der liberale Bildungsexperte zum Generalsekretär der Gesellschaft für Volksbildung und zu einem führenden Repräsentanten des Deutschen Lehrervereins.

      Johannes Tews
    • 2009

      Frieden zwischen den Religionen

      Max Kosler (1882–1966)

      • 304 Seiten
      • 11 Lesestunden

      Die Biografie über den Dresdner Pädagogen Max Kosler ergänzt die Reihe des Autors über sächsische Schulreformer des 20. Jahrhunderts. Der Katholik Max Kosler, der 30 Jahre an der 31. Bezirks- und später Volksschule in Dresden-Gruna unterrichtete, avancierte während der Weimarer Republik zu den aktivsten Verteidigern der Humanität und Toleranz gegen den Ansturm der Judenhetzer, wofür er später in Nazi-Kerkern mehrfach Folter erleiden musste. Nach 1945 war der sozialdemokratische Bildungsexperte als Kreisschulrat tätig. Im Zuge der Diktaturdurchsetzung im Osten Deutschlands 1948/49 wurde er jedoch erneut vollständig ausgegrenzt und schließlich zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt.

      Frieden zwischen den Religionen
    • 2008

      Im Zentrum dieses Bandes stehen Lehrermaßregelungen sowie die Zwangsschließung reformpädagogischer Modellschulen durch die sich zur Partei neuen Typus entwickelten SED von 1948 bis 1953 und deren Nachwirkungen bis 1959. Exemplarische Forschungen zur Geschichte der Maßregelungen von Pädagogen in der Tschechoslowakei (KPČ) und Ungarn (KPU) ermöglichen den Vergleich dieses Phänomens. Insgesamt soll mit diesem Buch ein Beitrag geleistet werden, um die Fakten dieser Repressionen gegenüber widerständigen Schulreformern im Zuge der kommunistischen Diktaturdurchsetzung nach dem Zweiten Weltkrieg zusammenzutragen und ihre Gründe zu analysieren.

      Widerständige sächsische Schulreformer im Visier stalinistischer Politik (1945 - 1959)
    • 2006

      Die literarische Stimme des Hamburger Schulreformers Wilhelm Lamszus – Warnungen vor dem Ersten Weltkrieg – Warnungen vor dem Zweiten Weltkrieg – Friedenspädagogisches Engagement in der Nazizeit –Warnungen vor einem dritten Weltkrieg, dem nuklearen Inferno – Text des verschollen geglaubten Manuskripts von 1932: Giftgas über uns – Dokumentarischer und textkritischer Anhang – Literatur

      Der Hamburger Schulreformer Wilhelm Lamszus (1881 - 1965) und seine Antikriegsschrift "Giftgas über uns"
    • 2006

      "Vollkommen zu isolieren!"

      • 252 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Biografie des sächsischen Reformpädagogen Moritz Nestler, dessen reformatorische Bestrebungen zur Zeit der Weimarer Republik um die Etablierung des Arbeitsschulunterrichts an der Chemnitzer Sidonienschule kreisten, der während der Nazi-Diktatur mit Berufsverbot und später mit Verfolgung belegt und in der Sowjetischen Besatzungszone 1948/49 zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde.

      "Vollkommen zu isolieren!"
    • 2004

      "Ich gehöre auf die Zonengrenze!"

      • 320 Seiten
      • 12 Lesestunden

      Dr. Kurt Schumann war ein bedeutender Dresdner und später Zschopauer Schulreformpädagoge. Sein konsequenter Weg zur Humanität, Demokratie und sozialen Verantwortung ließ ihn zum Mitbegründer der sächsischen Volkshochschulbewegung werden. Als Reformpädagoge gehörte er zu den Wegbereitern des internationalen Klassenaustausches, aber auch zu den Verfechtern für Chancengleichheit im Bildungssystem. Als religiöser Sozialist warb er weltweit für pazifistische Visionen zur Völkerverständigung. Hemmungslos ehrlich setzte er sich stets für fachliche und pädagogische Kompetenz ein. Mit seiner Abneigung gegenüber Beamtenborniertheit, fachlicher Inkompetenz und Machtarroganz zog er nicht selten den Zorn von Funktionären auf sich. Seine Schüler(innen) liebten seine Geradlinigkeit und verziehen ihm seine bisweilen ungewöhnlichen Erziehungsmethoden, die nicht selten in Strafarbeiten in seinem Garten mündeten. Ruhe und Entspannung fand er vor allem beim Wandern im In- und Ausland. Die doppelte Relegierung und Ausgrenzung durch zwei Diktaturen macht die Biografie Kurt Schumanns, der sich für Humanität und Freiheit eingesetzt hat, zu einem eindrucksvollen Beispiel für ein Leben im Widerstand gegen Ideologie und Unrecht.

      "Ich gehöre auf die Zonengrenze!"
    • 2004

      Botschaft der Versöhnung

      • 152 Seiten
      • 6 Lesestunden

      Das Buch ist der zweite Band der Buchreihe, die sächsische Reformpädagogen wiederentdeckt, die in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts ausgegrenzt und in den Demokratien vergessen wurden, ein Versuch einer Näherung an die Lebensgeschichte des faszinierenden Mannes Waldus Nestler, für den ein leidenschaftliches Engagement gegen chemische Vernichtungswaffen als religiöser Sozialist im Internationalen Versöhnungsbund und die zeitgemäße Verwirklichung der Reformpädagogik Hugo Gaudigs stes eine Einheit bildeten. Durch die Nazis wurde er gemaßregelt, im Zuge der einsetzenden Reformpädagogik-Feindlichkeit in der SBZ/DDR dann aus dem pädagogischen Leben ausgegrenzt. So ist er ein Beispiel für ein Leben im Widerstand gegen Ideologie und Unrecht.

      Botschaft der Versöhnung
    • 2002

      Reformpädagogik aus Schülersicht

      • 386 Seiten
      • 14 Lesestunden

      Dieses Buch illustriert einen höchst seltenen und komplexen Nachlass erfolgreich verwirklichter Reformpädagogik, der es erlaubt, in detailliertester Form zu rekonstruieren, inwieweit und auf welcher Basiskonkrete Veränderungen in Unterricht und Schulalltag in einer geradezu extremzusammengeSetzten Versuchsschulklasse unter Leitung des offenbar begnadeten Sozial- und Reformpädagogen Fritz Müller (1887-1968) erzielt werden konnten. Es st damals fast alles Denken und Erleben der am zuletzt zehn Jahrgänge übergreifenden koedukativen Schulversuchs beteiligten Schüler(innen) in ihren Seelenbüchern fixiert worden. Die hier präsentierten Dokumente vermitteln einen Hauch der einzigartigen pädagogischen Atmosphäre in der Gruppe Müller; sie sind ermutigende Zeugnisse couragierten Lehrens und Lernens. Neben der moralischen Verpflichtung zur Bewahrung des Andenkens an den unbeugsamen, gesellschaftskritisch denkenden Pädagogen Fritz Müller, der wie zahlreicheseiner Schüler(innen) um Walter Janka (1914-1994) in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts in Konflikte geriet und ausgegrenzt wurde, hält die hier dargestellte pädagogische Praxis noch heute praxisverändernde Potenzen für eine entwicklungsgerechte und für viele Ideen offene Pädagogik bereit.

      Reformpädagogik aus Schülersicht