Der Öffentliche Verkehr ist ein Kind des 19. Jahrhunderts. Während er im 20. Jahrhundert immer mehr zu Gunsten des Automobils an Bedeutung verloren hat, befindet sich der Öffentliche Verkehr heute in der Krise. Gleichzeitig werden aber große Hoffnungen in den Öffentlichen Verkehr gesetzt, der nach wie vor als Garant für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung gehalten wird. Demgegenüber kommt die sozialwissenschaftliche Analyse zu dem Ergebnis, dass der öffentliche Kollektivverkehr den individuellen Mobilitätsbedürfnissen moderner Gesellschaften nicht gerecht wird. Die These lautet, wenn der Öffentliche Verkehr die in ihn gelegten Hoffnungen nicht enttäuschen soll, bedarf es einer strukturellen Reform. Vorgestellt und diskutiert werden Ansätze, die auf eine Strategie der Individualisierung des öffentlichen Kollektivverkehrs und der Veröffentlichung des privaten Individualverkehrs zielen.
Oliver Schwedes Bücher






Der Verkehr hat die menschliche Zivilisation maßgeblich beeinflusst, birgt jedoch auch Gefahren für die Lebensqualität und Umwelt. Oliver Schwedes analysiert die duale Rolle des Verkehrs in der Geschichte, der zunächst den Fortschritt förderte, sich jedoch zunehmend negativ auswirkt. Er plädiert für eine transformative Verkehrspolitik, die sich von den Prinzipien des kapitalistischen Wachstums abwendet und neue Wege für eine nachhaltige Mobilität sucht.
Dieses Essential zeigt die aktuelle Verkehrsentwicklung auf und leitet die zentralen Herausforderungen für eine integrierte Verkehrsplanung ab, die auf eine nachhaltige Verkehrsentwicklung gerichtet ist. Es wird gezeigt, dass neben technologischen Innovationen vor allem Veränderungen des Mobilitätsverhaltens notwendig sind, um die politisch angestrebten Nachhaltigkeitsziele im Verkehrssektor zu erreichen. Hierzu wird das neue Handlungsfeld des Mobilitätsmanagements eingeführt und aufgezeigt, über welche Möglichkeiten es verfügt, dass Mobilitätsverhalten der Menschen zu beeinflussen. Abschließend werden zum einen die verschiedenen Akteure und ihre Rolle bei der Planung von Mobilität vorgestellt, zum anderen die unterschiedlichen Maßnahmen, die dem Mobilitätsmanagement zur Verfügung stehen, detailliert aufgezeigt.
Den aktuellen Verkehrsproblemen begegnen Politik und Wissenschaft einhellig mit dem Leitbild einer integrierten Verkehrspolitik. Eine Verknüpfung der bis heute weitgehend getrennt genutzten Verkehrsträger sowie die stärkere Verschränkung von privatem und öffentlichem Verkehr soll zu einer nachhaltigen Verkehrs- entwicklung beitragen, die ökonomische Effizienz mit sozialer Verantwortung und ökologischer Verträglichkeit verbindet. Dieser weithin vertretene Anspruch einer verstärkten Koordination und Kooperation der Verkehrsträger und -systeme untereinander steht in einem eigentümlichen Spannungsverhältnis zu den momentan sich vollziehenden Deregulierungsprozessen im Verkehrssektor und den Hoffnungen, die sich mit der damit einhergehenden Wettbewerbsdynamik verbinden. Das hier vorgestellte Projekt „Mobilität im Wettbewerb“ fragt nach den Realisierungschancen einer verkehrspolitischen Strategie der Integration im Rahmen marktwirtschaftlicher Konkurrenzverhältnisse.
Der Verkehr im Kapitalismus ist einer der größten CO2-Produzenten. Gleichzeitig ist er der einzige Sektor, in dem die Klimagasemissionen bis heute steigen, während etwa im Energiesektor oder den privaten Haushalten politische Erfolge erzielt wurden. Der Verkehrssektor scheint besonders zu sein und die politische Gestaltungsmacht ist dort offensichtlich geringer als in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Wenn zukünftig auf die Verkehrsentwicklung stärker politisch Einfluss genommen werden soll, um eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen, ist es zunächst wichtig, die besondere Bedeutung des Verkehrs in kapitalistischen Gesellschaften zu verstehen. Vor diesem Hintergrund zeichnen sich dann die Möglichkeiten und Grenzen politischer Einflussnahme ab. Gleichzeitig wird deutlich, wie die bestehenden politischen Rahmenbedingungen verändert werden müssen, um die Gestaltungsmöglichkeiten angemessen zu erweitern. Die Arbeit klärt über die Macht- und Herrschaftsverhältnisse im Verkehrssektor auf, damit der Verkehr in Zukunft im Sinne des Gemeinwohls gestaltet werden kann.
Räumliche Mobilität in der zweiten Moderne
- 331 Seiten
- 12 Lesestunden
Verkehrspolitik
- 432 Seiten
- 16 Lesestunden
Die Besonderheit der Verkehrspolitik besteht darin, dass sie mit dem Querschnitts-Thema Verkehr in viele andere gesellschaftliche Themenfelder hineinragt und umgekehrt auch von diesen beeinflusst wird. Dem entsprechend versammelt dieser Band Expertinnen und Experten unterschiedlichster Disziplinen, die sich jeweils verschiedenen Dimensionen des Verkehrsthemas widmen. Das Ziel ist es, das komplexe Wirkungsgefüge Verkehr vorzustellen und ein Gefühl für die Möglichkeiten und Grenzen verkehrspolitischer Gestaltung zu vermitteln. Die wissenschaftliche Verkehrspolitik ist eine Domäne der Wirtschaftswissenschaften. Bisher fehlte eine Einführung in das Politikfeld Verkehr, die einen interdisziplinären Ansatz verfolgt und auch von Fachfremden und Studierenden benachbarter Disziplinen ohne Vorwissen genutzt werden kann. Der Band bietet erstmals eine allgemeinverständliche Einführung in die wissenschaftliche Verkehrspolitik, die fächerübergreifend angelegt ist und insbesondere ein Angebot für Studierende darstellt.
Mobile cities
- 292 Seiten
- 11 Lesestunden
"Go West"
- 191 Seiten
- 7 Lesestunden
Handbuch Verkehrspolitik
- 963 Seiten
- 34 Lesestunden
Kein Politikfeld ist mit so hohen Investitionen verbunden wie die Verkehrspolitik. Neue Straßen, neue Bahntrassen, aber auch Flughäfen bestimmen das Gesicht von Städten und Regionen. Wer sind die treibenden Kräfte für Verkehr in modernen Gesellschaften? Was kann Verkehrspolitik angesichts eigendynamischer ökonomischer und sozialer Entwicklungen überhaupt leisten? Welche Rolle spielen im föderalen System die Kommunen und die Regionen, in denen der größte Teil der Verkehrsleistung erbracht wird? Wie sehen nicht intendierte Effekte der Verkehrspolitik aus? Wie wirken Herausforderungen wie der Klimawandel, das Altern und Schrumpfen der Gesellschaft und die Krise der öffentlichen Haushalte auf die Verkehrspolitik? Diese und eine Fülle weiterer Fragen werden in dem Handbuch der Verkehrspolitik behandelt. In 38 Beiträgen geben renommierte WissenschaftlerInnen einen Überblick über den Stand der Diskussion zu wesentlichen Themen der Verkehrspolitik. Die Beiträge konzentrieren sich in erster Linie auf Deutschland, sie entstammen einer Reihe von unterschiedlichen Disziplinen und sind auch in ihren Schlussfolgerungen ebenso vielfältig wie das Politikfeld der Verkehrspolitik selbst.