Ein basics-Lehrbuch für alle Studierenden im Fach Geschichte, die sich mit der Geschichte der Frühen Neuzeit beschäftigen wollen. Was muss ich beachten, wenn ich Geschichte studieren will? Welche Rolle spielt dabei die Geschichte der Frühen Neuzeit? Wie und wo finde ich Quellen und Darstellungen? Warum muss man von Theorie und Empirie etwas wissen? Welche Berufsperspektiven habe ich mit meinem Studium? Auf diese und viele weitere Fragen finden sich im Lehrbuch Antworten. Der Aufbau des Buches orientiert sich an den Bedürfnissen von Anfängern im Fach Geschichte. Tips und Hintergrundinformationen erleichtern das Lernen. Im Glossar werden wichtige Fachbegriffe erklärt . Abbildungen und Grafiken veranschaulichen den Lernstoff. Prüfungsfragen fördern das Verständnis. Ideal für die Prüfungsvorbereitung im Haupt- und Nebenfach.
Birgit Emich Bücher



Um 1500 bestand Europa aus über 500 mehr oder weniger unabhängigen politischen Einheiten. Bis zum Jahr 1900 blieben davon nur 25 übrig. Den Rest hatten sich die Sieger in diesem Verdrängungswettbewerb angeeignet: zuerst durch Ehe, Erbe oder Eroberung in Besitz genommen, danach in die Strukturen der bestehenden Herrschaftssysteme integriert. Wie solche Prozesse territorialer Integration in der Frühen Neuzeit funktionierten, wird hier am Beispiel des 1598 an den Kirchenstaat gefallenen Herzogtums Ferrara erstmals umfassend untersucht. Während die bisherige Integrationsforschung entweder die Institutionen und ihre Funktionsweise oder das Wirtschaftssystem oder die personelle Vernetzung zwischen Zentrum und Peripherie als eigene Erklärungsansätze präsentierte und isoliert voneinander untersuchte, beleuchtet die Autorin alle drei Ebenen. Da sie dabei nicht nur nach den Wechselwirkungen zwischen denselben fragt, sondern ebenso nach den Werten, Identitäten und Loyalitäten der Akteure, wird auch die bislang vernachlässigte mentalitätsgeschichtliche Dimension der Integration sichtbar.
Bürokratie und Nepotismus gelten als unvereinbare Prinzipien behördlichen Handelns. Während bürokratische Entscheidungen idealerweise „ohne Ansehen der Person“ getroffen werden, zählen beim Nepotismus persönliche Beziehungen mehr als sachliche Argumente. Im Rom der frühneuzeitlichen Päpste schlossen sich diese Prinzipien jedoch nicht aus. Zwischen 1538 und 1692 stand stets ein Kardinal, verwandt mit dem regierenden Papst, an der Spitze der kurialen Verwaltung. Dieser Kardinalnepot hatte die Aufgabe, die Klientel seines Onkels zu betreuen und gleichzeitig seine Familie im Hochadel zu etablieren. Die personelle Verklammerung von Bürokratie und Nepotismus wirft die Frage auf, welche Folgen dies für die römischen Behörden hatte. Am Beispiel des Pontifikats Pauls V. (1605-1621) wird die Arbeitsteilung und die Machtverhältnisse zwischen dem Papst, seinem Neffen und den Sekretären in den zentralen römischen Institutionen untersucht. Die Studie umfasst nicht nur das Staatssekretariat, sondern auch die Verwaltung des Kirchenstaates und andere relevante Gremien. Sie differenziert zwischen drei Korrespondenztypen: Amtskorrespondenz, Patronagekorrespondenz und Privatkorrespondenz. Diese Unterscheidung ist entscheidend, um die Vielschichtigkeit der römischen Politik zu verstehen. Zudem wird die Rolle des Nepoten im Kontext dieser Korrespondenztypen klarer, da sein Eingreifen zwar die sachgerechte Amtsführung behinderte, jedoch auch eine Fo