Herman Nohls Theorie des pädagogischen Bezugs gehört bis in die jüngste Zeit zum Inventar des pädagogischen Diskurses. In einem grossen Teil der Rezeptionsliteratur wird mit beachtenswerter Selbstverständlichkeit von Nohls ‘Theorie’ des pädagogischen Bezugs geschrieben, ohne zu prüfen, ob es sich überhaupt um Darlegungen mit Theoriestatus handelt. Mit sehr weitmaschigen Theoriekriterien wird in dieser Arbeit untersucht, ob Nohls Darlegungen zum pädagogischen Bezug im weitesten Sinne als Theorie bezeichnet werden können. Dabei wurden seine sämtlichen pädagogischen Publikationen berücksichtigt. Zahlreiche Widersprüche machen offensichtlich, dass Nohl weder einen Theorieanspruch noch eine genuin pädagogische Intention zugesprochen werden kann. Die ‘Theorie’ erweist sich als Artefakt der Rezeption. Was seine Darlegungen zum pädagogischen Bezug im Innersten zusammenhält, sind viel mehr seine Überzeugungen über Wesen und Bedeutung der Ästhetik.
Damian Miller Bücher






Ist Dummheit lernbar?
Re-Lektüren eines pädagogischen Bestsellers
Ein pädagogischer BlockbusterDer pädagogische Bestseller ‹Dummheit ist lernbar› von Jürg Jegge wurde im deutschsprachigen Raum 200'000-mal verkauft. Nur Alexander Neills ‹Antiautoritäre Erziehung› toppte diese Zahl. Nachdem bekannt wurde, dass Jegge Schüler sexuell missbraucht hat, suchen die Autorinnen und Autoren durch eine Re-Lektüre nach Erklärungen, wieso ‹Dummheit ist lernbar› zur Geburtsurkunde eines ‹neuen Pestalozzi› werden konnte. Die grosse Bekanntheit, breite Akzeptanz und die unkritische Auseinandersetzung mit dem Buch nähren die Annahme, dass ‹Dummheit ist lernbar› die Leserinnen und Leser von links bis rechts faszinierte, trotz der darin enthaltenen vernichtenden Lehrer- und Schulkritik sowie der Verachtung gegenüber «Unterschichtseltern». Was aber hat diese Faszination und Bewunderung ausgelöst? Expertinnen und Experten aus den Fächern Pädagogik, Psychologie u. a. unterziehen Jegges Schrift einer erneuten Analyse. Mit Beiträgen von: Prof. Dr. Patrick Bühler, M. A. Nicole Gönitzer, Prof. Dr. phil. I habil. Hans-Ulrich Grunder, Andreas Kaiser, Dr. Veronika Magyar-Haas, Prof. Dr. Damian Miller, Dr. Petra Moser, Prof. em. Dr. Jürgen Oelkers, Dr. Peter Schneider, Hugo Stamm, Prof. em. Dr. Urs Strasser, Brigitte Tilmann, Markus Zangger
Die digitalen Medien sind heute im Bildungsbereich omnipräsent. Dies führte und führt zu verschiedenen Erwartungen und Haltungen. Dieser Band unterbreitet ausgewählte Resultate der Studie 'Lernstrategien und digitale Medien; eine explorative Langzeitstudie' und beschäftigt sich mit den Fragen: Wie nutzen die Studierenden ihre Lernstrategien und die digitalen Medien? Inwiefern verändern sie deren Nutzung im Verlauf des Bachelorstudiums? Gibt es Zusammenhänge? Die Ergebnisse der Studie wurden Expertinnen und Experten aus den Bereichen Lernen, Lernstrategien und digitale Medien zur Interpretation und Diskussion vorgelegt.
Reformpädagogik nach der Odenwaldschule - wie weiter?
- 358 Seiten
- 13 Lesestunden
Zwischen 1965 und 1998 waren an der Odenwaldschule über 100 junge Menschen sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Der Tagungsband beschäftigte sich mit den Fragen: Gibt es pädagogische Denkfiguren, die diese Übergriffe legitimieren? Darf man diese und die Erziehungswirklichkeit getrennt voneinander betrachten? Wie können pädagogische Reformen konzipiert werden, ohne die Klassiker als alleinige Gewährsleute anzurufen? Das Buch unterbreitet verschiedene Perspektiven.
Diese Publikation beleuchtet das Phänomen E-Learning aus verschiedenen Perspektiven und berücksichtigt insbesondere die Sicht der Lernenden. Die Integration moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Bildungseinrichtungen hat hohe Erwartungen geweckt, aber auch große Befürchtungen ausgelöst. Während einige von einer grundlegenden Wende sprechen, warnen andere vor dem Verfall der abendländischen Bildung und Kultur. Die frühen Pioniere des E-Learning waren oft technikfokussiert, doch in den letzten Jahren haben Pädagogen und Didaktiker zunehmend Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt. Die anfängliche Euphorie der Befürworter und die pessimistische Stimmung der Kritiker scheinen nun etwas abgeflacht zu sein, was einen günstigen Zeitpunkt für eine kritische Zwischenbilanz darstellt. Dabei ist zu beachten, dass Lehr-Lern-Prozesse nicht nur auf didaktisch-methodisch gestaltete Lernarrangements beschränkt sind. Vielmehr müssen zahlreiche weitere Einflüsse sorgfältig berücksichtigt werden, darunter philosophische, pädagogische, soziologische, didaktische, neuropsychologische, organisatorische, ökonomische und bildungspolitische Aspekte. Besonders wichtig sind die Aktivitäten und Erfahrungen der Lernenden. Die Beiträge stammen von zahlreichen Experten, die verschiedene Facetten des Themas beleuchten.
»Selbstgesteuertes Lernen«: Interdisziplinäre Kritik eines suggestiven Konzepts
Mit Nachbemerkungen zum Corona-Lockdown
>>Selbstgesteuertes Lernen>selbstgesteuerten Lernen<< während des COVID 19-Lockdowns.