Sommer 1918: Lina Reichmuth arbeitet als Dienstmädchen in einer Villa am linken Zürichseeufer. Bei einem zufälligen Treffen mit jungen Arbeitern wird ihr klar, wie sehr sie ausgenutzt wird und dass diese Ungerechtigkeit beendet werden kann, wenn die Betroffenen zusammenstehen. Patron Eduard Stucki führt seine Fabrik mit strenger Hand, aber zunehmend gerät sein Alltag aus dem Lot. Er kann nicht verstehen, warum die Arbeiter nun plötzlich mehr Rechte fordern. In dieser konfliktreichen Zeit prallen die Welten der beiden Hauptfiguren heftig aufeinander. Und sie fallen für immer auseinander, als der Landesgeneralstreik ausbricht.
Nicole Billeter Bücher



Bezeugte Zeit
Kriegsalltag in Richterswil 1939-1945
Historische Untersuchungen zum Alltag während des Zweiten Weltkrieges sind solange möglich, wie Zeitzeugen leben. Dr. Nicole Billeter hat eine solche Studie für die Zürichseegemeinde Richterswil erarbeitet und präsentiert die Ergebnisse in diesem Buch. Elf Zeitzeugen, Jahrgänge 1915 bis 1931, schildern ein Bild von selbstverständlicher Entbehrung und harter Arbeit. Die Ängste und Sorgen der Kriegszeit sind ihnen noch präsent und wurden offen geteilt. Korrektheit und Bescheidenheit prägten das Leben in Richterswil, wo selbst die Kleinsten mitarbeiten mussten und Freizeit rar war. Solidarität war ein zentraler Wert: Hausfrauen erhielten manchmal mehr Mehl ohne Lebensmittelmarken, und Familien mit Radio öffneten die Fenster, damit Nachbarn mithören konnten. Kinder beobachteten die einquartierten Soldaten und durften gelegentlich mitspielen. Gleichzeitig gab es Spannungen im Dorf, etwa zwischen der organisierten Arbeiterschaft und den „Herren mit Stehkragen“. Frauen gründeten einen eigenen Wanderclub, um sich von den Männern abzugrenzen. Der katholische Pfarrer zog mit seinen Schülern an Feiertagen weg, um die Reformierten nicht zu provozieren. Diese Studie zeigt das Private und Öffentliche der Zürcher Gemeinde und füllt eine Forschungslücke. Sie basiert auf Zeitzeugen-Interviews, ordnet die Aussagen thematisch und bietet wissenschaftliche Kommentare.
"Worte machen gegen die Schändung des Geistes!"
- 435 Seiten
- 16 Lesestunden
Einige kriegsgegnerische Schriftsteller emigrierten während des Ersten Weltkrieges in die Schweiz, weil sie in ihrer Heimat weder Werke noch Gedanken frei öffentlich machen konnten. In der Schweiz fanden sie beschränkte Möglichkeiten, gegen den Krieg zu schreiben. Diese Studie untersucht die vielfältigen Ansichten zum Krieg von sieben Autoren aus Frankreich, Deutschland und Österreich-Ungarn. Welche Standpunkte vertraten sie? Welche Veränderungen erfuhren diese Einschätzungen mit dem Fortschreiten des Krieges? Wie unterscheiden sich ihre Argumentationsweisen von den Kriegsbefürwortern? Einige Autoren wurden zur Zielscheibe der heimischen wie auch der gegnerischen Propaganda. Als Beispiel mag Romain Rolland mit seinem Au-dessus de la Mêlée dienen: Ist dieses Werk tatsächlich ein Paradebeispiel von Kriegsgegnerschaft? Warum wurde es von der französischen Zensur unterdrückt und auch in Deutschland kritisiert? Zur Beantwortung dieser Fragen dienen als Quellengrundlage alle Schriften, die von den sieben Autoren während der Zeit ihres Aufenthaltes in der Schweiz veröffentlicht wurden.