Seelsorge
- 320 Seiten
- 12 Lesestunden
Sorge um die Seele
Professionelle SeelsorgerInnen sorgen sich per definitionem um die Seele ihrer Mitmenschen. Was aber bedeutet dies? In Rückbesinnung auf die biblische Sicht von Seele entwickelt Nauer ein für heutige Menschen glaubwürdiges Seelsorgeverständnis, das im christlichen Gottes- und Menschenbild verankert ist. Darauf aufbauend werden Konsequenzen für die seelsorgliche Alltagspraxis gezogen. So erhält ein ganzheitliches Konzept von Seelsorge Kontur, das den seelsorglichen Handlungsspielraum enorm vergrößert, aber auch Prioritätensetzungen für die eigene Person abverlangt.§Die dritte Auflage ist nicht nur inhaltlich vollständig überarbeitet, sondern auch erweitert um hochaktuelle neurowissenschaftliche Herausforderungen sowie Entwicklungstendenzen rund um Spiritual Care in ihrer Bedeutung für Seelsorge.
Das Thema Spiritual Care hat Konjunktur! Wovon aber ist die Rede? Während die einen von einem multidisziplinär angelegten Konzept 'Spirituelle Begleitung' im palliativmedizinischen Kontext oder einem neuen Fachgebiet der Humanmedizin sprechen, denken andere an eine zeitgemäßere Variante von Klinikseelsorge. Um eine Klärung zu erreichen, wird zunächst die (inter)nationale Entstehungs- und Expansionsgeschichte nachgezeichnet. Nach der Darstellung des Theorie- und Praxisdesigns von Spiritual Care wird Raum für konstruktiv-kritische Anfragen eröffnet. Auf der Basis feststellbarer (In-)Kompatibilitäten zwischen Spiritual Care und Seelsorge bringt Nauer provokativ auf den Punkt, warum Spiritual Care für MitarbeiterInnen des Gesundheitswesens, Seelsorger-Innen, Kirchen und verbandliche Caritas/Diakonie eine ernstzunehmende Herausforderung darstellt.
Verständlich erläutert für Neugierige
Christliche Kirchen haben bei vielen Menschen ihre Glaubwürdigkeit verloren. Dennoch ist die christliche Religion für heutige Menschen im Kern noch immer ein glaubwürdiges Angebot. Unter Einbeziehung aktueller Forschungsergebnisse legt Nauer in verständlicher Sprache dar, worin das Faszinierende des Christentums sowohl für den Einzelnen als auch für ein gelingendes Miteinander besteht. Kirchennahe und kirchenferne Christen werden angeregt, ihren Glauben zu überdenken und zu vertiefen. Nicht-Christen erfahren angesichts der Pluralität religiöser Angebote mehr über das Christentum. Diejenigen, die in christlich getragenen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Altenheimen, Sozialstationen, Hospizen, Schulen, Heimen, Werkstätten und Kindergärten (Caritas, Diakonie, Orden etc.) tätig sind, können sich vergewissern, welches Gottesbild sich hinter dem Etikett christlich verbirgt.
Christliches Menschenbild heute? Verständlich erläutert für Neugierige
Gehört das christliche Menschenbild im 21. Jahrhundert auf den Müllhaufen der Geschichte? Ist es angesichts moderner Hirnforschung, Gentechnologie und Künstlicher Intelligenz endgültig zu entsorgen? Oder sind wir an einem Punkt der Geschichte angelangt, an dem gerade die christliche Anthropologie hilfreiche Impulse für das gegenwärtig äußerst umstrittene Verständnis von Mensch-Sein liefern könnte? Sowohl in Pfarrgemeinden als auch in christlich getragenen Einrichtungen und Diensten des Gesundheitswesens wird zwar noch auf das christliche Menschenbild verwiesen. Was genau damit gemeint ist und welche Konsequenzen sich daraus für alltägliches Handeln ableiten, bleibt jedoch zumeist relativ vage. Dieses Buch richtet sich an alle, die sich über die typisch christliche Sicht informieren und sich eine eigene Meinung bilden wollen. Es handelt sich um den Folgeband des Buches Gott. Woran glauben Christen? Verständlich erläutert für Neugierige.
Als Auftraggeber des Forschungsprojektes zur Katholischen Altenheimseelsorge auf der Basis einer empirischen Befragung rückt der VKAD ein kirchen- und verbandspolitisch eher randständiges Thema ins Zentrum der Aufmerksamkeit, das aber gerade für katholische Einrichtungen der Altenhilfe von eminenter Bedeutung ist.
„Barmherzigkeit“ – ein oft missverstandenes Wort, dessen Bedeutung vielen unbekannt ist. Ist religiöses Verständnis notwendig, um Barmherzigkeit zu begreifen? Wie kann man in einer säkularen Gesellschaft darüber sprechen, insbesondere im Kontext von Management und Wirtschaft? Sollten wir nicht lieber von Gerechtigkeit oder „guter Führung“ sprechen? Papst Franziskus stellte sich diesen Fragen, als er das Heilige Jahr der Barmherzigkeit ausrief. Er erkannte, dass die Botschaft von Gottes Barmherzigkeit im Zentrum des Christentums steht und dass der Mensch, als Abbild Gottes, ebenfalls barmherzig handeln sollte. In einer zunehmend unbarmherzigen Gesellschaft, in der Gleichgültigkeit vorherrscht, ist es wichtig für Christinnen und Christen, über Barmherzigkeit nachzudenken. Diese alte Tugend kann in der heutigen Zeit, insbesondere im wirtschaftlichen Handeln und in der Führung, neu interpretiert werden. Barmherzigkeit bedeutet, auf der Seite der Schwachen zu stehen und professionell zu handeln, ohne das Mitgefühl zu verlieren. Sie könnte zu einem spezifischen Merkmal christlicher Einrichtungen werden und inspirierend für alle sein, die dort begegnen. Es ist an der Zeit, Barmherzigkeit eine neue Chance zu geben – sei es unter ihrem Namen oder in zeitgemäßer Form. Letztlich geht es um überzeugende Taten und menschliches Handeln, und die Beiträge dieses Bandes zeigen, wie barmherziges Führen möglich ist.
Vor welchen Herausforderungen steht gegenwärtig Praktische Theologie? Auf welche Praxis bezieht sie sich? Welche Zeichen der Zeit nimmt sie wahr? Auf welche interdisziplinäre Zusammenarbeit ist sie angewiesen? Unter welcher Kriteriologie wagt sie es, innerhalb und außerhalb der Kirchen Position zu beziehen? Die Beiträge dieses Bandes liefern aus unterschiedlicher Sicht Bausteine zur Beantwortung dieser Fragen: Aus der Sicht renommierter katholischer und evangelischer Praktischer TheologInnen, die um die Profilierung ihres Faches ringen. Aus der Sicht von FachvertreterInnen anderer theologischer Disziplinen, die ihre Erwartungen an die Praktische Theologie zur Disposition stellen. Aus der Sicht derer, die für pastorale Planung verantwortlich bzw. die selbst pastoral tätig sind und deshalb die Praktische Theologie mit konkreten Problemen und Erwartungen vor Ort konfrontieren.
Ein Kompendium