Kulturelle Teilhabe fördert gesellschaftliche Teilhabe, stärkt das Selbstbewusstsein und ermöglicht eine aktive Mitgestaltung der Umwelt. Trotz der positiven Ansätze zeigt die Praxis oft ein anderes Bild: Die Umsetzung ist herausfordernd und frustrierend. Häufig sind die angestrebten Teilhabeziele schwer zu erreichen, da die Betroffenen nicht wie erwartet mitwirken. Projekte überfordern die Verantwortlichen, die oft nicht ausreichend geschult sind, was zu Unsicherheiten und Frustrationen führt. Diese Publikation beleuchtet die praktischen Herausforderungen und Fragen der teilhabeorientierten Kulturvermittlung, basierend auf Erfahrungen aus dem Projekt „Die Kunstnäher_innen“, das sich einer nicht-paternalistischen Kunstvermittlung verschrieben hat und dabei auf Schwierigkeiten stieß. Wanda Wieczorek thematisiert emblematische Situationen, in denen das Ringen um die Umsetzung von Teilhabe sichtbar wird, und diskutiert mögliche Lösungsansätze. Zudem wird ein theoretischer Rahmen vorgestellt, der die Stolpersteine in der Praxis erklärt. Pierre Bourdieus soziologische Konzepte, wie Habitus und soziale Felder, bieten wertvolle Einsichten in die Problematik der teilhabeverpflichteten Kunstvermittlung und zeigen auf, dass oft die einladenden Institutionen und nicht die Eingeladenen für das Straucheln verantwortlich sind.
Wanda Wieczorek Reihenfolge der Bücher




- 2018
- 2009
Das Thema „Kulturelle Bildung“ gewinnt zunehmend an Bedeutung. In einer offen strukturierten Gesellschaft spielt kulturell-ästhetische Bildung eine Schlüsselrolle. Kunstausstellungen sind besonders geeignet, um Differenzen zu verhandeln und ermöglichen eine Auseinandersetzung, die nicht auf Konsens, sondern auf Konflikt und Bruch setzt. Im Spannungsfeld zwischen Publikum, Institutionen, Fachleuten und Laien liegt das umkämpfte Terrain der Kunstvermittlung, das sowohl erfolgreiche Beispiele als auch praxisrelevante Herausforderungen benötigt. Die vergangene documenta 12 hat wichtige Impulse gegeben, um Kunstvermittlung neu zu denken und zu praktizieren. Eine reich bebilderte, zweibändige Publikation präsentiert die entwickelten Formate und die begleitende Forschung, die als Grundlage für die Weiterentwicklung in Theorie und Praxis dient. Die Bände richten sich an Multiplikatoren aus Bildung, Kinder- und Jugendarbeit, Kulturpolitik und Kunstinstitutionen sowie an fachlich Interessierte. Der Band „Arbeit mit dem Publikum, Öffnung der Institution“ bietet einen umfassenden Überblick über Vermittlungsformate und Modelle der Zusammenarbeit mit BesucherInnen, die auf der documenta 12 erlebbar waren. Bildstrecken veranschaulichen Methoden der Vermittlungspraxis, während eine beiliegende DVD Originalmaterial aus der Kunstvermittlung auf der documenta 12 enthält und vertiefte Einblicke sowie unveröffentlichtes Bild- und Filmmaterial biet