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Bookbot

Ulrich Barteit

    Muttermacht
    Inaugurationsstrategien
    Einrichtung und Irre
    • 2021
    • 2017

      Die akademische Philosophie, die sich im Dialogischen übt und das wünscht, was Foucault in seiner Inauguralvorlesung formulierte, ignoriert, dass ein Großteil ihrer Tradition sich dem Gegenteil gewidmet hat: der Proklamation eines ursprünglicheren Anfangs. Dieser Zwang, eine Prima Philosophia sein zu müssen, schwebt wie ein Damoklesschwert über der hochkommunikativen Anknüpfungsphilosophie unserer Zeit. Trotz ihres antitotalitären Gestus setzt sie das Tabu ihrer philosophischen Vorfahren fort: das Verbot des konkreten Ich-Selbst im philosophischen Metadiskurs. Dabei ist der Mensch zunächst dieses konkrete Ich-Selbst. Das Verbot führt nicht zu einem neutralisierten Diskurs, sondern unterläuft das philosophische Metasubjekt, das als Quelle der Wahrheitsproduktion gilt, durch das unterdrückte Ich-Selbst. Die vorliegende Studie, exemplifiziert an Husserl und Heidegger, argumentiert, dass Philosophie sich mit den Selbstneutralisierungspraktiken und Inaugurationsstrategien ihrer Protagonisten auseinandersetzen muss, um zu verstehen, was sie philosophisch noch anstreben kann.

      Inaugurationsstrategien
    • 2005

      Der Text beschreibt, in welcher Weise das Identitätsgeschehen eines heranreifenden Ichs – das Ich des Sohnes – durch die Mutter unterwandert, verdreht und ausgehebelt wird. Die Mutter, selbst traumatisiert durch Kriegs- und Nachkriegszeit, findet als erwachsene Frau keine Möglichkeit, ihre Verlusterfahrungen aufzuarbeiten. Sie bleiben zugeschüttet und wirken fort als Subtext, der das jeweils Thematische unterläuft und entstellt. Der Sohn wird in diesen Subtext hineingesponnen und hat ihn zu entschlüsseln. Er wird der Hermeneut der Mutter. Durch ständige Polarisierung, deren Adressat der Sohn ist, gelingt es der Mutter, ihre brüchige Identität zu stabilisieren. Der Sohn hingegen wird sich selbst der Andere. Seine Aufgabe ist es, das Andere der Mutter auszutragen, damit die Mutter die Selbe bleiben kann. Die Mutter verstärkt durch fortwährende Attacken und Anklagen die Selbstentfremdung des Sohnes, der sich bald nur noch ausdenken, aber nicht mehr fühlen kann.

      Muttermacht