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Susanne Strätling

    Allegorien der Imagination
    Die Sichtbarkeit der Schrift
    Die Hand am Werk
    • Die Hand am Werk

      Poetik der Poiesis in der russischen Avantgarde

      Kunst = Neues Sehen. Diese Formel prägt die Avantgarde. Bis in die Gegenwart hinein bestimmt sie unser Denken. Wo aber liegen die blinden Flecken dieses Optozentrismus? Am Leitfaden der Gesten des Berührens, Gebens, Zeigens und Werkens beleuchtet die Studie Schlüsselszenen taktiler Interaktion zwischen Subjekt und Artefakt und beobachtet die Herausforderungen, die dem Auge durch die Hand erwachsen. Dabei werden Krisen einer visuell dominierten Perspektive auf die Künste wahrnehmbar, die zur Neubestimmung von Ästhetik und Poetik unter Einbezug haptischer Erfahrung auffordern. Denn die Augenversessenheit der Avantgardeforschung verstellt nicht nur den Blick auf ihren Gegenstand – sie steht mit ihrer Handvergessenheit prototypisch für eine systematische Verengung in den Literatur-, Kunst- und Kulturwissenschaften.

      Die Hand am Werk
    • Die Sichtbarkeit der Schrift

      • 231 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Das zentrale Paradoxon der Schrift ist ihre Sichtbarkeit. Sie ist trivialerweise unhintergehbare Bedingung dafür, dass Schrift wahrgenommen und gelesen wird. Zugleich aber ist sie Eigenevidenz einer materiellen Präsenz von Markierungen, die sie resistent gegen eine restlose Einspeisung in Programme des Codierens und Decodierens macht. In der Materialität und Medialität der Schrift interferieren Präsenz des Schriftkörpers und Repräsentationsfunktion des Zeichens, Sehen und Lesen. Eine Theorie der Medialität der Schrift wird von dieser zweifachen Dynamik aus Sichtbarkeit und Lesbarkeit ausgehen müssen. Der Band versammelt in zwölf Beiträgen Thesen aus Literaturwissenschaft, Medientheorie, Kunstgeschichte, Wissenschaftsgeschichte und Philosophie zu diesem Doppelcharakter der Schrift.

      Die Sichtbarkeit der Schrift
    • Allegorien der Imagination

      Lesbarkeit und Sichtbarkeit im russischen Barock

      Ob die Dinge zu lesen oder zu sehen seien, ist eine kulturgeschichtlich ungelöste Frage. Im Zeitalter des russischen Barock gewinnt sie an Bedeutung hinzu, denn zu diesem Zeitpunkt erlebt die russische Kultur einen schrift- und bildmedialen Umbruch sondergleichen. Was die westeuropäischen Kulturen über Jahrhunderte entwickelten, adaptiert Russland in wenigen Jahrzehnten: Buchdruck, Zentralperspektive und kodifizierte Rhetorik. In einem beispiellosen Verdichtungsprozess werden Schrift-, Bild- und Sprachtechniken transformiert und Fragen nach Lesbarkeit oder Sichtbarkeit in der barocken visual culture völlig neu gestellt. Wo zuvor der Schriftfetischismus der altrussischen Kultur die Bildmedien einem Schriftdiktat unterwarf, wird nun gesehen; wo Sehverbot herrschte, verschafft sich die Augenlust ihr Recht. Der russische Barock verbindet die Alternative von Lesen oder Sehen zu einem lesenden Sehen, das dem westlichen, rein optischen Rausch gegenübersteht.

      Allegorien der Imagination