Seit Descartes gehört das Wissen, das wir von unseren eigenen psychischen Zuständen und Vorgängen besitzen, zu den meistdiskutierten Themen der Erkenntnistheorie. Was genau heißt es, in diesem Sinne über “Selbstbewußtsein” zu verfügen? Das Buch fragt, wie tragfähig jene Antworten sind, nach denen wir uns eines epistemisch privilegierten Zugangs zu den eigenen Gedanken und Bewußtseinsinhalten erfreuen. Das “Bewußtsein seiner selbst”, so bemerkte indessen schon Kant in diesem Kontext, manifestiert sich in der Fähigkeit eines Subjektes, sich als ein Ich zu denken und “ich” zu sich zu sagen. Selbstbewußtsein haben Wesen demnach, allgemein gesprochen, wenn sie sich in der Ersten Person Singular auf sich beziehen können. Erst in jüngerer Zeit sind die Besonderheiten dieser Form der Selbstreferenz zum Gegenstand ausgiebiger sprachphilosophischer Untersuchungen geworden. Das Buch versucht, diese bedeutungstheoretischen Diskussionen für einige klassische Fragen der Selbstbewußtseinstheorie fruchtbar zu machen.
Christoph Jäger Bücher






Das Umweltrecht erweist sich, bedingt durch seine Technizität, die Zersplitterung der Rechtsgrundlagen, die föderalen Vollzugsstrukturen und die Schnittstellen zu anderen Rechtsgebieten, als komplexes Gebiet. Die vorliegende Publikation will den Einstieg in das schweizerische Umweltrecht erleichtern. Sie soll einen fundierten Überblick verschaffen über die Rechtsgrundlagen und deren Zusammenhänge, die wichtigsten Begriffe und Instrumente sowie die Kernelemente der einzelnen Regelungsbereiche. Behandelt werden in acht Kapiteln Grundlagen, Immissionsschutz, Abfälle, Altlasten und Bodenschutz, Umgang mit Organismen und umweltgefährdenden Stoffen, Klimaschutz, Gewässerschutz, Natur- und Heimatschutz und Wald. Sie richtet sich vornehmlich an Studierende, welche sich in naturwissenschaftlichen oder rechtswissenschaftlichen Fächern mit dem Umweltrecht befassen. Praktikerinnen und Praktikern aus Behörden, Gerichten, Advokatur oder Unternehmen wird eine zuverlässige Orientierung mit Hinweisen auf Rechtsprechung und Literatur geboten.
Die Vorbefassung des Anbieters im öffentlichen Beschaffungsrecht
- 338 Seiten
- 12 Lesestunden
Die staatlichen Beschaffungsstellen sind zur Vorbereitung der Vergabe von komplexen Aufträgen häufig auf verwaltungsexternes Fachwissen angewiesen. Oft ist dieses nur bei Anbietern der nachgefragten Leistung erhältlich. Die Gefahr von Rollenkonflikten und Wettbewerbsverzerrungen ist evident, falls sich das beigezogene Unternehmen auch um den öffentlichen Auftrag bewirbt. Das Vergaberecht verlangt deshalb grundsätzlich den Ausschluss des vorbefassten Anbieters aus dem Vergabeverfahren. Die vorliegende Berner Dissertation nimmt sich dieser Problematik an. Rechtsprechung und Lehre werden umfassend aufgearbeitet und eine eigene Dogmatik der vergaberechtlichen Vorbefassung entwickelt. Dabei wird postuliert, den Ausschlusstatbestand mit vier Merkmalen einzugrenzen und anhand einer Interessenabwägung zu entscheiden, ob der vorbefasste Anbieter am Vergabeverfahren teilnehmen darf. Ausführungen zum Beweisrecht, zum Rechtsschutz und zur Haftung runden die Bearbeitung ab.
Dient Kunst der Erkenntnis? Vermittelt sie Einsichten oder Wissen? Und wenn ja: auf welche Weise? Sind ästhetische Urteile wahr oder falsch? Beruht unsere Wertschätzung von Kunst auf ihren kognitiven Funktionen? Zu diesen Fragen, die zu den klassischen Themen der Kunstphilosophie gehören, beziehen zehn Philosophen aus dem deutschen Sprachraum in Originalbeiträgen Position. Der Band dokumentiert den gegenwärtigen Stand der Kontroversen zwischen kognitivistischen und nichtkognitivistischen Theorien der Kunst und der Kunstbewertung. Mit Beiträgen von Rüdiger Bittner, Sabine A. Döring, Christoph Jäger, Bernd Kleimann, Dirk Koppelberg, Jens Kulenkampff, Franz von Kutschera, Alexander Piecha, Jakob Steinbrenner und Henning Tegtmeyer.
Die Reflexionsseismik ist eine bedeutende Methode der Explorationsgeophysik zur Erkundung von Kohlenwasserstoff-Lagerstätten. Ein zentraler Prozess ist die Migration, die die Umwandlung der reflexionsseismischen Messdaten in ein Bild des Erduntergrundes umfasst. Bei der amplitudenbewahrenden Migration wird der geometrische Ausbreitungsverlust rückgängig gemacht, sodass die Amplituden im migrierten Bild als Maß für den winkelabhängigen Reflexionskoeffizienten dienen. Dies ermöglicht Rückschlüsse auf die physikalischen Eigenschaften der Reflektoren im Untergrund und die Charakterisierung benachbarter Gesteinsschichten, was für die Interpretation und Exploration entscheidend ist. In dieser Dissertation wird ein häufig eingesetztes Migrationsverfahren, die true-amplitude Kirchhoff-Migration, behandelt. Ein zentrales Ergebnis dieser Arbeit ist eine neue Strategie zur Verbesserung der Effizienz und Abbildungsqualität der Kirchhoff-Migration. Durch die Nutzung der kinematischen Wellenfeldattribute, die mit der Common-Reflection-Surface (CRS) Stack-Methode gewonnen werden, können minimale Migrationsaperturen bestimmt werden. Zudem wird gezeigt, wie bestehende Migrationstechniken erweitert werden können, um Daten mit irregulären Messgeometrien und auf topographisch variierenden Oberflächen amplitudenbewahrend zu verarbeiten.