Das Verhältnis von Sozialer Arbeit und Demokratie ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts neu zu bestimmen. Traditionell wird Soziale Arbeit als Teil der demokratisch verfassten Wohlfahrtsstaaten angesehen, die im zweiten Drittel des 20. Jahrhunderts ihre stärkste Ausprägung erfahren hatten. Mit der Transformation dieser wohlfahrtsstaatlichen Arrangements verändert sich inzwischen auch das Verhältnis von Sozialer Arbeit und Demokratie. In diesem Band werden diese Entwicklungsprozesse in ihrer Widersprüchlichkeit von post-demokratischer Delegitimierung und neuer Demokratisierung für die Soziale Arbeit systematisiert und diskutiert.
Thomas Geisen Reihenfolge der Bücher






- 2013
- 2011
Arbeit und Subjektwerdung in der Moderne
Ein dialogue imaginaire zwischen Karl Marx und Hannah Arendt
- 492 Seiten
- 18 Lesestunden
Im Mittelpunkt der Analyse steht der Unterschied zwischen Marx' und Arendts Auffassungen von Arbeit. Während Marx die menschliche Tätigkeit auf die abstrakte Arbeitskraft reduziert, kritisiert Arendt diese Sichtweise und unterscheidet zwischen Arbeiten, Herstellen und Handeln als grundlegende menschliche Tätigkeiten. Das Buch entfaltet einen imaginierten Dialog zwischen den beiden Denkern und untersucht die Auswirkungen ihrer Theorien auf die Handlungsfähigkeit des Individuums in einer modernen, arbeitszentrierten Gesellschaft. Es beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen Arbeit, Gesellschaft und menschlicher Identität.
- 1996
Rassismus wird von vielen als unveränderliche Natur angesehen, dessen „Wuchern“ scheinbar nur durch Unterdrückung der naturhaften Treibe Einhalt geboten werden kann. Die „natürliche Abgrenzung“ gegenüber dem Fremden und Unbekannten ist sogar auch in der antirassistischen Argumentation weit verbreitet. Die Trennlinie zwischen Menschen und Menschengruppen aufgrund unabänderlicher biologischer und quasibiologischer Merkmale wird immer häufiger gezogen. Dieser Rassismus geht eine unheilige Allianz mit der Renaissance des Ideals der „Natürlichkeit“ ein. Der Mensch wird primär als Naturwesen betrachtet, genetisch vorcodiert und programmiert. Der Mensch als soziales Wesen wird degradiert zur Variablen ohne Gewicht. Diese Ausgrenzung des „Sozialen“ in der Gesellschaft und die „Naturhaftigkeit“ als vorherrschendes Moment sind nicht neu, sondern haben sich über Jahrhunderte hinweg im kollektiven Gedächtnis niedergeschlagen. Jede antirassistische Praxis hier und heute beginnt daher mit historisch-kritischer Selbstreflexion über Natur und Gesellschaft, über den „naturhaften Wahn“ biologischer Differenzierungen versus Entwicklung des Menschen als soziales Wesen – auch und gerade in Deutschland! Hierzu liefert das Buch fundiertes Geschichtswissen.