Verschmelzung der Horizonte: Mozi und Jesus
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Angesichts der Fülle der Publikationen über Martino Martini, die dank der unermüdlichen Initiative des Nestors sozial- und kulturwissenschaftlicher Studien an der Universität Trient, Franco Demarchi, und der sorgfältigen Forschungen des Sinologen Giuliano Bertuccioli, in den letzten Jahren entstande sind, bringt die vorliegende Sammlung sicherlich keine neuen Entdeckungen. sie richtet sich jedoch vorwiegend an das deutschsprachige Publikum, das bisher über keine ausführliche und zusammenhängende Darstellung des Lebens und Wirkens von Martino Martini,„italicus lingua germanicus fidelitate“, in deutscher Sprache verfügte.
Am 20. Dezember 1999 hat die Volksrepublik China die Souveränität über die ehemals protugiesische Kolonie Macau (chin. Aomen) wiedererlangt. Anders als beim Übergang der Nachbarstadt Hongkong am 1. Juli 1997 sprach man in der Welt nicht allzu viel über diese zwar kleine, aber nicht nur missionsgeschichtlich bedeutende, multikulturelle Stadt und ihre Zukunft - zu Unrecht, wie die Beiträge dieses Bandes zeigen. In besonderer Weise werden dort die Religionen und das Christentum und ihre Geschichte und Gegenwart in Macau berücksichtigt. Denn Macau, das sind nicht nur Casinos und Triadenkämpfe, sondern beispielsweise auch der berühmte Tempel der Göttin Mazu (Ama), der die Stadt ihren Namen verdankt, und die symbolischen Ruinen der St. Pauls-Kirche sowie zahlreiche andere lebendige Tempel und Kirchen; Macau, das sind zahlreiche Schulen und karitiative Einrichtungen; das ist eine ganz einmalige Atmosphäre einer Stadt, die in einer toleranten und harmonischen Begegnung vieler Kulturen gewachsen ist.
Der am 1. Juli 1997 vollzogene Übergang Hongkongs von einer britischen Kronkolonie zu einer Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China ist nicht nur weltpolitisch, sondern auch kirchengeschichtlich ein einmaliges Ereignis. - Die vorliegende Sammlung von Materialien und Dokumenten unternimmt den Versuch, Hongkong in einer weitgehend unbekannten „kirchlichen“ bzw. christlichen Perspektive darzustellen und dabei den großen Beitrag der christllichen Kirchen zur gesellschaftlichen Entwicklung in Hongkong zu würdigen. Die katholische Kirche findet dabei besondere Berücksichtigung.
Die vorliegende Sammlung von ökumenischen Beiträgen zu Religion, Theologie und Kirche im chinesischen Kontext, die den Titel „Fallbeispiel“ China trägt, ist den Vorsitzenden des Ökumenischen China-Arbeitskreises sowie den ersten Mitgliedern des Arbeitskreises gewidmet. Pfarrer Dr. Justus Freytag ist einer der ersten Mitglieder und Ko- Vorsitzender des Kreises von seinen Anfängen bis heute. Prof. DDr. Hans Waldenfels S. J. (Düsseldorf- Bonn) war Ko-Vorsitzender des Kreises in den Jahren 1987-1992. Mit dieser Sammlung soll aber auch der erste und langjährige katholische Ko-Vorsitzende des Kreises, der Missionsgeschichtler Prof. Dr. Bernward H. Willeke O. F. M., der auch der erste Vorsitzende der 1974 gegründeten China-Kommission des Deutschen Katholischen Missionsrates, geehrt werden.
Der Begriff chai bzw. chai-chieh bezeichnet im Chinesischen wichtige religiöse Praktiken, die man in der Sinologie und Religionsgeschichte verallgemeinernd als «Fasten und Purifikation» zusammenfasst. Das Spektrum der als chai bezeichneten Praktiken ist aber vor allem im Taoismus breiter und differenzierter. Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit dem chai im Taoismus an Hand eines Kompendiums aus dem VIII Jh., Chai-chieh lu (TT 464/207), das über 50 Chai-Arten nennt. Das Chai-chieh lu zeigt deutlich, dass das chai im Taoismus nicht nur Fasten und Purifikation oder ein Ritual für Verstorbene war, sondern eine Reihe von Ritualien umfasste, die dem chai im Taoismus den Charakter einer Liturgie par excellence geben.