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Andrea Rechenberg

    Gestickte Pracht - gemalte Welt
    • 2021

      Gestickte Pracht - gemalte Welt

      • 136 Seiten
      • 5 Lesestunden

      Das Städtische Museum Göttingen beherbergt eine bedeutende Sammlung von 28 Tora-Wimpeln, die bis zu 3 m lange Textilien sind, die nach der Beschneidung eines Jungen gefertigt wurden. Diese Wimpel bieten einen einzigartigen Einblick in die Glaubenswelt, Traditionen und Lebensgeschichten jüdischer Familien in Südniedersachsen vom späten 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts und sind bedeutende Zeugnisse jüdischer Kultur in Deutschland. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts verloren die Textilien ihre alltägliche religiöse Bedeutung und wurden um die Wende zum 20. Jahrhundert in den Museumsbestand integriert. Sie belegen, dass jüdische Kultobjekte damals sowohl für Juden als auch für Nichtjuden als Teil der lokalen Geschichte galten, bevor die jüdische Bevölkerung im nationalsozialistischen Deutschland ausgegrenzt, vertrieben und ermordet wurde. Ein besonderes Merkmal der Göttinger Sammlung ist die Zuordnung der meisten Tora-Wimpel zu konkreten Personen und Familien, wodurch sie zu einzigartigen Zeugen des früheren jüdischen Lebens in Südniedersachsen werden. Diese Objekte dokumentieren jahrhundertelange Einschränkungen und Unterdrückung, aber auch die Emanzipation und Assimilation der jüdischen Mitbürger, die tragisch in den Verbrechen des Nationalsozialismus endeten. Die Tora-Wimpel sind somit Manifestationen sowohl der deutschen als auch der jüdischen Geschichte. Ausstellung: Städtisches Museum Göttingen, Deutschland (ab 18.0

      Gestickte Pracht - gemalte Welt