Im Feld
Protokolle eines Krieges
Im Feld. Ein Begriff für das Schlachtfeld, wo kriegerische Entscheidungen über Wohl und Wehe getroffen wurden. Diese Orte sind geprägt von unermesslichem Leid und heroischen Erinnerungen, oft vergessen. Das Buch versammelt Erinnerungen von Soldaten des Russlandfeldzuges und des Großen Vaterländischen Krieges, die als erste-hand Erzählungen dienen. Sie fungieren als Vergewisserung des Erlebten, als Korrektiv quälender Erinnerungen, Anklage, Heldenlied und Beichte. Die Texte entstanden zwischen 1988 und 2021, wobei der Herausgeber Martin Hertrampf mehrere hundert Menschen in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und Deutschland befragte. Der Bildteil enthält eigene Fotografien des Herausgebers sowie unveröffentlichte Dokumente und Bilder der Befragten. Hertrampf erklärt, dass seine Recherche auf den Erinnerungen seiner Vorfahren basiert und sich schließlich auf seine Familie zurückbewegt hat. Die Möglichkeit dieser Arbeit war an ein zeitliches Fenster gebunden, das sich mit dem Tod der Zeitzeugen schloss. Erst nach den Wendejahren und dem Zerfall der Sowjetunion wurde eine solche Arbeit möglich. Der umfassende Arbeitsprozess umfasste Transkribieren, Übersetzen und Recherchieren, unterbrochen von längeren Pausen. Im letzten Jahr der Fertigstellung wurde der Prozess vom Krieg in der Ukraine begleitet, was Parallelen zwischen den beiden Konflikten aufzeigt. Hertrampf plant, seine dokumentarische Arbeit in Bild und Text fortzusetzen.
