Im Rahmen einer Phänomenologie der Lebensformen zeigt der Autor auf, inwiefern jede Lebensform über ein eigenes Moralverständnis und ein betreffendes Ethikkonzept verfügt. Dabei erweisen sich die konkurrierenden philosophisch-ethischen Entwürfe primär als Verabsolutierungsstrategien der jeweiligen Lebensform. Mit Blick auf die Einsicht, dass sich die diversen Ethiken aus philosophischer Sicht in keiner Weise mehr hierarchisch ordnen lassen, bemüht sich die „Vernetzte Ethik„ darum, die mannigfaltigen Ethischen Konzepte miteinander zu verbinden, d. h. zu vernetzen, um so das moralische Potential der Menschen insgesamt zu nutzen und eine Lebenswelt mit dem größtmöglichen moralischen Raum zu schaffen. Die Grundsätze einer entsprechenden „Ethik der Typen“, der es um die Grenzlinien, Übergänge und Verbindungen zwischen den Lebensformen bzw. ihren Moralen und Ethiken geht, entwickelt Thurnherr schließlich am Rhizom-Modell von Deleuze und Guattari.
Urs Thurnherr Bücher






Die angewandte Ethik unterscheidet nach einer auf den Einzelnen gerichteten Strebensethik und einer an der Gemeinschaft orientierten Sollensethik oder Moralphilosophie. Weil sie heute fast ausschließlich als angewandte Moralphilosophie auftritt, konzentriert sich Urs Thurnherrs Einführung auf diesen Bereich. Der einleitende Teil erläutert, was unter angewandter Ethik überhaupt zu verstehen ist, wozu man sie braucht und wie angewandte Ethiken zu entwerfen sind. Im Folgenden bietet Thurnherr einen Überblick über die verschiedenen Themenfelder der philosophischen Disziplin von der Bioethik bis zur Wirtschaftsethik.
Ziel dieses Lexikons ist es, die heute zunehmend wieder aktuell werdenden Strömungen der Existenzphilosophie und des Existentialismus von ihren Grundbegriffen her zu erschließen. Die Artikelstichwörter stellen die zentralen Wortführer sowie die wichtigsten Probleme dieser Strömungen dar, sie reichen vom „Absurden“ bis zum „Zweifel“. Die einzelnen Artikel erläutern zunächst den jeweiligen Begriff, situieren ihn, wenn nötig, in der Geschichte der Philosophie und versuchen die wesentlichen Fragen anzusprechen, die sich mit dem betreffenden Terminus verbinden oder verbunden haben. Der Hauptfokus aber liegt auf der Rekonstruktion der unterschiedlichen Verwendungsarten und der historischen Entwicklung des Begriffs im Kontext der Existenzphilosophie und des Existenzialismus und der jeweiligen systematischen Diskussionszusammenhänge. Insgesamt 106 Beiträge von 37 Autorinnen und Autoren erschließen das ganze Feld des Existenzdenkens und ermöglichen sowohl die schnelle Orientierung als auch eine vertiefte Beschäftigung mit einzelnen Problemen.
Menschenbilder und Menschenbildung
Interdisziplinäre Vortragsreihe zu Grundfragen der modernen Anthropologie
- 151 Seiten
- 6 Lesestunden
Im Rahmen einer Vortragsreihe zum Thema Was ist der Mensch?, die an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe von Fachvertreterinnen und Fachvertretern der Philosophie und der Theologie organisiert wurde, beschäftigten sich Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen Fächern mit spezifischen Fragen, die sich im Grenzbereich zwischen Anthropologie und Ethik ergeben. Die überarbeiteten Vorträge sind in diesem Band abgedruckt.