Der Warschauer Publizist und Lyriker Edmund Polak (1915–1980) zählt zu den vergessenen Zeitzeugen und Chronisten der NS-deutschen Gewaltherrschaft in Polen. Seine Odyssee durch die Lager Auschwitz, Buchenwald und Dachau, sein Engagement in den antifaschistischen Überlebendenverbänden der VR Polen, seine Aktivitäten in der Pfadfinderbewegung vor und nach dem Krieg und seine publizistischen Arbeiten für die Tageszeitung Express Wieczorny werden in Edmund Polak. Ein biografisches Lesebuch dokumentiert und rekonstruiert. Das Buch geht zurück auf ein deutsch-polnisches Projekt im Rahmen der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Germanistischen Institutspartnerschaft der Universitäten Warschau (Magdalena Latkowska) und Wuppertal (Bruno Arich-Gerz). Vier Jahre lang fanden ausgiebige Archivrecherchen und Gespräche mit Angehörigen Polaks statt. Die Vielfalt der zusammengetragenen Materialien zu und von Edmund Polak spiegelt sich in der Auswahl von Texten aus seiner Feder, die hier erstmals in deutscher Übersetzung erscheinen. Die Spanne reicht von Gedichten und Liedtexten über journalistische Recherchen zum Schicksal eines Auschwitzer Kinderhäftlings [Kim jesteś, Basiu?, 1965] und der taggenauen Chronik des Lagers Buchenwald [Dzennik buchenwaldzki, postum 1983] bis zu Reflexionen über das Erleben und Erinnern der KZ-Haft [Morituri, 1968].
Bruno Arich Gerz Reihenfolge der Bücher






- 2019
- 2009
Theorie und Geschichte der Medien(kultur) von "um 1900" bis Nine-Eleven
- 157 Seiten
- 6 Lesestunden
Dieses Skript einer Einführungsvorlesung widmet sich der Entwicklung technischer Medien seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, deren Charakteristika anhand einschlägiger medientheoretischer Ansätze skizziert und in historischem Aufriss die Verbreitung von textbasierten, audiovisuellen und digitalelektronisch-„interaktiven“ Medien im Kontext der Kultur- und Gesellschaftsformen der jeweiligen Zeitepochen beleuchtet werden. Exemplarisch wird dabei zunächst auf den Film als das Massenmedium des 20. Jahrhunderts abgestellt, so dass zum einen Korrelationen mit und Kontraste zu anderen medialen Formaten deutlich werden, zum anderen seine – mal mehr, mal weniger theoriegeleitete – Aneignung durch Kulturkritik und der sich allmählich etablierenden Disziplin der Filmwissenschaft zur Sprache gelangt (Kracauer und „Frankfurter Schule“; russische und französische Ansätze, Filmsemiotik). Medientheoretische Ansätze meist jüngeren Datums, die sich nicht (nur) mit Film/TV befassen bzw. einen „vogelperspektivischeren“ Blick einnehmen und auch neue digitale Medien mit umschließen, runden den Überblick ab. McLuhans, Kittlers und Baudrillards Standpunkte finden dabei durch weitere, d. h. nicht in den Theorien selbst vorzufindende Beispiele Veranschaulichung: etwa die „Medialität des 11. September“. Potentiale und Grenzen dieser Ansätze lassen sich somit aufzeigen.
- 2008
Namibias Postkolonialismen
Texte zur Gegenwart und Vergangenheiten in Südwestafrika
- 147 Seiten
- 6 Lesestunden
Essays, also Darlegungen mit dem Anspruch der fundierten Analyse und gleichzeitig der Geste des Nur-Versuchen-Wollens, sind vielleicht nicht die schlechteste Textsorte, um aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive den Blick auf die namibische Gegenwart und seine nicht im Singular fassbaren Vergangenheiten zu richten. - Telekom Namibia: Technische Schriften 1842–1915 (-2005) - Silence und Stimme verleihen bei André Brink und Siegfried Groth - „Mimikry“ in der kolonialen Zwischenzeit - Lucia aus Ovamboland: Vom Unheimlichen zur ReturNation - Postkoloniale Erzählarrangements: Olaf Müllers Tintenpalast, Brian Harlech-Jones’ A Small Space und das phantasmagorische Namibia