Hochschulbildung und Hochschuldidaktik
Entwicklung eines theoretischen Rahmenmodells





Entwicklung eines theoretischen Rahmenmodells
Die Beiträge des Tagungsbandes gliedern sich in drei Schwerpunkte zur Hochschuldidaktik: Innovation von Lehr- und Lernformaten, Professionalisierung von Lehrenden sowie Qualitätssicherung in Lehre und Studium. Auf der 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) diskutieren die Autoren über wissenschaftliche Fundierungen, praktische Umsetzungsmaßnahmen und notwendige strukturelle Änderungen für eine erfolgreiche Professionalisierung der Hochschuldidaktik.
„Studieren neu erfinden - Hochschule neu denken“ lautete das Motto der GMW-Tagung und Campus Innovation 2007 vom 12. bis 14. September 2007 an der Universität Hamburg. Dieser Band verzeichnet die schriftlichen Fassungen zu den Vorträgen der 12. Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft e. V. (GMW), Abstracts der Keynotes sowie Zusammenfassungen der dort präsentierten Poster. Die Beiträge stellen innovative Konzepte für mediengestütztes Lehren und Lernen vor, indem sie eLearning aus mehreren Perspektiven beleuchten: Sie entwerfen neue Lernszenarien, die auf Ideen für partizipatives Lernen beruhen, sie diskutieren deren Einbettung in die Prozesse und Prinzipien der Hochschul- und Personalentwicklung, sie erörtern die Konsequenzen für die Kompetenzenentwicklung der Lehrenden und stellen Open Educational Resources (OER) als zukünftige Strategie für Hochschulen vor. Die Beiträge dieses Bandes geben einen facettenreichen Einblick in (neue) Möglichkeiten für das aktuelle und zukünftige Lehren und Lernen an Hochschulen im Zuge des Bologna-Prozesses.
Besondere Aktualität hat die Frage nach der Qualität akademischer Lehre vor dem Hintergrund umfassender Verschiebungen und Umbrüche in der Hochschullandschaft. Der vorliegende Band vereint den Blick auf die Hochschullehre aus unterschiedlichen Perspektiven. Aktuelle Kernfragen wie die Organisation der Qualitätssicherung, die Bologna-Studienstrukturreformen inklusive der Einführung von IT-Systemen, die Frage der hochschuldidaktischen Personalentwicklung oder Erfahrungen und Entwicklungen aus der Lehrpraxis werden aus dem Blickwinkel von Vertreterinnen und Vertretern aus der Hochschulleitung, von Hochschuldidaktikerinnen und -didaktikern, von Hochschullehrenden sowie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Drittmittelprojekten thematisiert. Trotz der Unterschiedlichkeit der Autorinnen und Autoren, die für verschiedene Perspektiven und Generationen stehen, zieht sich als roter Faden in den Beiträgen die Erkenntnis durch, dass das Zusammenwirken von wissenschaftlicher Arbeit, von durch Drittmittel finanzierter Projektarbeit und von hochschulpolitischem Engagement eine besonders erfolgreiche Strategie ist, die die Interdependenz von Hochschuldidaktik und Hochschulentwicklung programmatisch aufzeigt. Rolf Schulmeister hat mit seiner vierzigjährigen erfolgreichen Arbeit an der Hochschule im Dienste der Qualität akademischer Lehre diesen Zusammenhang eindrucksvoll nachgewiesen. Ihm ist dieser Band als Festschrift gewidmet.
Die didaktische Gestaltung selbst organisierter kooperativer Lernsituationen sowie die Leitung erforderlicher Kommunikationssituationen in Online-Seminaren stehen im Fokus dieser Arbeit. Hierbei werden kooperative Lernhandlungen und kommunikative Interaktionen als spezielle Handlungsformen betrachtet. Die Analyse umfasst Dimensionen von Kommunikationssituationen in Online-Seminaren, wie Handlungskoordination, Verständigung und Diskussion von Perspektivendivergenzen, die theoretisch fundiert werden. Die Sprache fungiert als zentrales Instrument, dessen Struktur sich in Online-Umgebungen erheblich verändert. Lehren und Lernen werden nicht aus technischer oder didaktischer Perspektive, sondern durch die Linse kommunikativer Interaktion betrachtet. Die Untersuchung der Kommunikationsfunktion in Lehr- und Lernsituationen liefert neue Erkenntnisse für die Didaktik, die Rolle der Lehrenden, die technologische Infrastruktur und die Lehr- und Lernkultur. Die empirischen Ergebnisse, die aus den Lehrversuchen der teilnehmenden Hochschullehrenden in Online-Seminaren gewonnen wurden, bieten einen theoretisch fundierten und praxisorientierten Beitrag, der Leserinnen und Leser aus der E-Learning-Praxis mit vielfältigen Anregungen versorgt.