In Gesprächen beleuchten Militärbischof Werner Freistetter und Sozialethiker Leopold Neuhold die globalen Krisen unserer Zeit. Sie bieten keine einfachen Lösungen, sondern analysieren ethische und theologischen Zusammenhänge und ermutigen zu einer Hoffnung auf Frieden, die aus dem Glauben erwächst.
Werner Freistetter Bücher




InhaltsverzeichnisInhalt: H. H. Kardinal Groër, Worte zur Eröffnung im Gedenken an Johannes Messner - A. Klose, Kulturethik: ein Grundanliegen von Johannes Messner - A. Rauscher, Religion als Grunddimension der Kultur - R. Weiler, Die Menschheit in vielen Ethosformen und Kulturen vor der Frage nach der sittlichen Ordnung - R. Prantner, Das masonische Menschenbild auf dem Prüfstand der schöpferischen Entfaltung der menschlichen Person. Eine kulturethische Konfrontation der wesenhaften und existenziellen Lebenszwecke mit der Relativierung der objektiven Wahrheit - J. Sugano, Zur Problematik des Naturrechts in Japan - A. Mizunami, Die Bedeutung der Rechtskultur - S. Anan, Die Fruchtbarkeit des Naturrechtsgedankens: universell, aber dynamisch - F. Reisinger, Randnotizen zum Thema »Kulturethik« - W. Freistetter, Volksgruppen und ethnische Minderheiten als Frage des Menschenbildes. Überlegungen im Anschluß an die Naturrechtslehre von Johannes Messner - I. Gabriel, Kirche und Kultur. Überlegungen zum Thema Inkulturation - L. Roos, Katholische Soziallehre und Kultur der Entwicklung
Mensch und Naturrecht in Evolution
- 350 Seiten
- 13 Lesestunden
Die Lehre MESSNERS wurde von seinem Nachfolger RUDOLF WEILER am Wiener Lehrstuhl fortgesetzt und aktualisiert. WEILER unterscheidet zwischen dem primären Naturrecht, das in der sittlichen Natur des Menschen verankert ist und durch seine sittlich-rechtliche Vernunft erkannt wird, und dem sekundären Naturrecht, das die Gerechtigkeitsforderungen beschreibt, die aus allgemeinen Prinzipien und der Einsicht in die jeweilige Natur der Sache hervorgehen. Er erkennt die Möglichkeit von Naturrechtsirrtümern und betont die entscheidende Rolle der existenziellen Zwecke für das Verständnis der menschlichen Natur. Mit dem Fortschritt der Technik und der Globalisierung, die die Grenzen zurücktreten lassen und die Menschen näher zusammenbringen, wird die Menschheit zunehmend als große Familie wahrgenommen, wie auch PAPST BENEDIKT XVI. in seiner Weltfriedensbotschaft 2008 betonte. Diese Entwicklung sollte mit einer Internationalisierung und Globalisierung von Solidarität und Menschlichkeit einhergehen. Das Naturrecht könnte dazu beitragen, dass Christen ihrer Schöpfungsverantwortung gerecht werden und die ethischen Herausforderungen der modernen Welt meistern.
In der vorliegenden Schrift sind Referate gesammelt, die in einem Symposion am 16./17. April 2004 in Wien zum Thema „Naturrecht als Herausforderung – Menschenrechte und Menschenwürde“ gehalten wurden. Dieses Symposion diente der Vorbereitung der Herausgabe des 6. Bandes der „Ausgewählten Werke“ von Johannes Messner. Das Naturrecht steht im Mittelpunkt von Messners Schaffen: Alles gesellschaftliche Sein hängt am Menschen. Diese Grundthese Messners bringt es mit sich, dass er immer von der Menschennatur ausgeht. Sein empirischer Befund stützt sich auf das Wissen des Menschen von Gut und Böse, auf die Erfahrungsgegebenheiten des Gewissens. Um die gesellschaftliche Natur des Menschen sichtbar zu machen, geht Messner von der mit der Kultur und der Person des Menschen gegebenen Erfahrungswirklichkeit aus. „Naturrecht bedeutet einen Bestand von Rechten, die den Menschen kraft seiner Natur zukommen“, schreibt Messner im Katholischen Soziallexikon.“