Marga Swoboda Bücher



Peter Patzak hat die Zeit wie im Tupper-Geschirr überstanden. Der tickt jnoch immer wild und jung. Jessas, der frühe Handke. Und ich hab ihn für eine Geschichte verfolgt wie ein Groupie. Marisa Mell, unser Weltstar, und ihr letztes Blühen vor dem Tod. Die Nächte in der Notschlafstelle mit den eigenen Kindern. Die Geschichte von den Mostschädln, die viel Geld und Ärger brachte. Schreckliche Gespräche mit Hinterbliebenen nach Tragödien. Damals hat man sich noch geschämt, im Elend anderer Menschen zu wühlen. Alfons Haiders frühere Verhältnisse und Helmut Zilks allerletzter Weg. Ein glücklicher Tag aus dem Leben des Peter Alecander und die traurigste Osterzeit des Lebens. Diese Liebe in Südfrankreich, zwischen allen Zeiten versteckt. Keith Richards, von dem mich nur die Bodyguards trennen konnten. Menschen, die ich nie vergesse und solche, die ich nie mehr sehen will. Abtauchen in die Geschichten aus dreißig Jahren. Es riecht nach altem Papier und nach Wirtshäusern. Von manchen Begegnungen bleibt ein Herzstich und von anderen ein Lächeln. Die Zeit hat Falten geworfen. Ich schau in einen alten Spiegel. Er ist nicht blind.
Es waren Texte voll stillem Charme, mit denen »Krone«-Kolumnistin Marga Swoboda ein Millionenpublikum rührte. Geschichten mitten aus dem Leben, messerscharf beobachtet und so mitreißend erzählt, als säße sie einem am Küchentisch zu Hause gegenüber. Zwei Jahrzehnte und 8339 Kolumnen lang stellte die Sprachkünstlerin eine geheimnisvolle Verbindung her – zur Welt, zu den aktuellen Ereignissen und zu den Menschen, zu ihren Leserinnen und Lesern. Unglaublich vielfältig waren die Themen ihrer Texte. Egal ob sie über den amerikanischen Präsidenten schrieb oder den Bauern aus ihrer Nachbarschaft: Sie traf immer den richtigen Ton. »Wenn ich nicht mehr schreibe, bin ich tot«, sagte sie einmal. Am 20. November 2013 ist Marga Swoboda im Wiener AKH gestorben