Hartwig Kobelt Bücher





13. August 1944 - die Kriegsmarine und das Massaker von Borgo Ticino
- 156 Seiten
- 6 Lesestunden
Der Begriff „Marine-Einsatz-Kommando“ wird oft mit kühnen amphibischen Kommandounternehmen von Einzelkämpfern hinter feindlichen Linien assoziiert. Diese Einheiten der Kriegsmarine, die ab 1943/1944 aufgestellt wurden, waren auch für solche Einsätze vorgesehen. Doch das Marine-Einsatz-Kommando 80 erlebte ein anderes Schicksal. Nach seiner Aufstellung im Juni 1944 am Lago Maggiore sollte es seine Ausbildung für den Einsatz mit italienischen „Sturmkampfmitteln“ abschließen. Stattdessen wurde es zunehmend zur Sicherung der Marine-Einrichtungen in Oberitalien vor Partisanenangriffen eingesetzt und entwickelte sich zum entscheidenden Instrument der „Bandenbekämpfung“ in der Region. Der Kommandoführer wurde zum „Sicherungskommandant“ ernannt. Die Einsätze kulminierten am 13. August 1944 in der Erschießung von zwölf unschuldigen italienischen Zivilisten in Borgo Ticino als Vergeltungsmaßnahme. Nach dem Krieg wurden die Vorfälle in zwei Verfahren vor italienischen Militärgerichten behandelt. 1949 wurde der Kommandoführer verurteilt, und 2012 folgte sein Stellvertreter. Diese Arbeit beleuchtet die rechtlichen und politischen Hintergründe der Geschichte des Kommandos in der Partisanenbekämpfung und gibt Einblicke in die unterschiedlichen Lebensläufe der beiden Offiziere.
Die Publikation umfasst 206 Abbildungen, darunter 30 Karten, im Großformat DIN A 4. Bei der Betrachtung italienischer und spärlicher deutscher Quellen aus der Zeit nach dem 8. September 1943, dem Waffenstillstand Italiens mit den Alliierten, fällt auf, dass der Einsatz von Überwasser-Kleinkampfmitteln oft einseitig dargestellt wird. Trotz der aktiven Teilnahme starker Kontingente der italienischen 10. Mas in der 1. Sturmboot-Flottille wird der Blick auf die Bündnispartner häufig vernachlässigt oder nur am Rande erwähnt. Angehörige der 10. Mas, geprägt von einer langjährigen Tradition und intensiver Ausbildung, schauten teils mitleidig auf ihre deutschen Mitkämpfer, die in kurzen „Crash-Kursen“ ausgebildet wurden. Der Verfasser hat es trotz der begrenzten Quellenlage erstmals geschafft, durch systematische Auswertung relevanter Kriegstagebücher und britischer Geheimdienstberichte eine umfassende Darstellung der deutschen Sturmboot-Flottillen im Kommando der Kleinkampfverbände der Kriegsmarine zu präsentieren. Dabei wird auch die Entwicklung der deutsch-italienischen Waffenbrüderschaft beleuchtet. Diese akribische Arbeit schließt eine seit Jahrzehnten unbeachtete Lücke in der Geschichte der deutschen Kriegsmarine.
Eine beeindruckende Vorstellung: Lieferten die Einsätze deutscher Marine-Einsatz-Kommandos (MEK) Sir Ian Fleming Stoff für die Abenteuer des Geheimdienst-Helden Commander James Bond? Welche Verbindungen bestanden zwischen dem deutschen Geheimdienst des Admirals Canaris, dem OKW Amt Ausland/Abwehr und den MEK? Zudem wird die Entstehung einer Leibgarde für Adolf Hitler aus Angehörigen eines Marine-Einsatz-Kommandos beleuchtet: Wie kam es zu diesem Befehl vor dem Untergang des Dritten Reiches und wer sollte diese „Leibgarde“ anführen? Zwischen 1945 und 1969 wurden gegen die Kommandoführer von zwei der mindestens zehn MEK sowie einzelne Kommandoangehörige Ermittlungsverfahren wegen mutmaßlich völkerrechtswidriger Erschießungen von norwegischen und italienischen Zivilisten eingeleitet, und 2004 sowie 2008 wurden erneut Ermittlungen aufgenommen. Die Akten der Kleinkampfverbände der Kriegsmarine wurden fast vollständig gegen Kriegsende im Mai 1945 vernichtet. Der im Bundesarchiv erhaltene Aktenbestand umfasst nur wenige ärztliche Kriegstagebücher und Schriftwechsel. Trotz dieser Lücken gelingt es dem Verfasser, auf Grundlage einer systematischen Auswertung relevanter Kriegstagebücher und britischer Archivdokumente eine umfassende Darstellung der Geschichte der Marine-Einsatz-Kommandos zu präsentieren und somit eine seit Jahrzehnten bestehende Lücke in der Aufarbeitung der Geschichte der deutschen Kriegsmarine zu schließen.
Das Lebensmittelhygiene-Recht hat einen entscheidenden Umbruch erlebt. Neu ist die Rechtsform der EU-Verordnung: Die neuen Vorschriften sind direkt in allen Mitgliedsstaaten gültig und bedürfen nicht mehr einer nationalen Umsetzung. Seit dem 1.1.2006 sind demnach alle Unternehmen verpflichtet, die Anforderungen der neuen Verordnungen zu beachten. „Das neue Lebensmittelhygiene-Recht“ soll einen Beitrag zur Orientierung in der komplexen Rechtsmaterie bieten. Der ausführliche Kommentar ist von fachkompetenten Autoren aus dem Bundesministerium für Verbraucherschutz (BMVEL) verfasst worden, die die Entwicklung der neuen Rechtsvorschriften von Anfang an mitgestaltet haben. Aus dem Inhalt von „Das neue Lebensmittelhygiene-Recht": * Rechtstext plus Kommentierung der VO (EG) Nr. 852/2004 über Lebensmittelhygiene* Rechtstext plus Kommentierung der VO (EG) Nr. 853/2004 mit spezifischen Hygienevorschriften für Lebensmittel tierischer Herkunft* Hinweise auf in Beratung befindliche europäische Durchführungsregelungen